Vorst: Zwölfjähriger spielt an großer Orgel

Hannes Joachimi (12) spielte in der Christus-Kirche. Eine Stunde spielt der Junge hochkonzentriert wie ein Profi. Vor zweieinhalb Jahren hat er mit Orgelunterricht begonnen, in der Christus-Kirche in Bockum.

Vorst. Da sitzt dieser kleine Kerl vor dem riesigen Instrument und hat alle Hände voll zu tun. Aber Hannes Joachimi trifft die richtigen Töne auf der Orgel. Auch wenn er zwei Reihen Tasten übereinander für die Hände hat. Seine Füße können nicht im Takt mitwippen, sie müssen über 1,50 Meter Breite Töne treffen.

Die, die den Raum der Christus-Kirche so ganz tief durchdringen. Und die schon alle Kraft von dem zwölfJährigen fordern, sollen sie mit der richtigen Vehemenz ausgelöst werden.

Seine Mutter Eva hilft, die richtigen Register zu ziehen, damit die Klänge zu den Stücken von Buxtehude und Bach so erklingen, wie es die Komponisten wollten: Mal hauchzart, fast sphärisch, mal gewaltig donnernd.

Eine Stunde spielt der Junge hochkonzentriert wie ein Profi. Vor zweieinhalb Jahren hat er mit Orgelunterricht begonnen, in der Christus-Kirche in Bockum. Den Wunsch hatte er schon länger, kurz nachdem er im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierunterricht begonnen hatte.

"Das war davon abhängig, dass die Kirche eine höhenverstellbare Orgelbank angeschafft hat", sagt Mutter Eva Joachimi nach dem Konzert, als Hannes ausgepowert an einer Cola nippt. Außerdem spielt er Bratsche und Gitarre.

Zwei Stunden täglich übt der Gymnasiast. Auf dem Landeswettbewerb von "Jugend musiziert" war er mit drei Instrumenten vertreten, einen Bundeswettbewerb gibt es in seinem Alter noch nicht. Den ersten Orgelunterricht hatte er bei Elisabeth Stammberger, die auch an der Christus-Kirche in St. Tönis Organistin ist.

Sie hat ihm das Konzert vermittelt. Sein erstes hatte er in Krefeld. Inzwischen ist er Schüler von Andreas Cavelius, Organist an St. Dionysius in Krefeld.

Nach dem Konzert in St.Tönis sammeln die zahlreichen Besucher spontan für Hannes’ beeindruckende Leistung, als Beitrag zu seinem Unterricht. Er will mal Musiker werden. Seine Eltern investieren mehr als 2000 Euro in diesen Berufswunsch.

"Das ist schon gut, dass nicht alle meine Kinder so musikalisch sind", sagt seine Mutter lächelnd. Er ist das Jüngste von vier Kindern, als einziges der aus Halle/Saale stammenden Familie in Krefeld geboren.

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