Haan: Lärmschutz – eine Mogelpackung?

Viel Einfluss auf die Lärmminimierung hat die Stadt nicht.

Haan. So schnell kann es gehen: Am Dienstag haben die Politiker im Planungsausschuss beschlossen, den Haaner Bürgern die Möglichkeit zu geben, an der Ausarbeitung des Lärmaktionsplanes mitzuwirken. Am Donnerstag veröffentlichte die Stadt den entsprechenden Termin, an dem die Diskussionsveranstaltung durchgeführt werden soll.

Am Mittwoch, 10. Februar, 18.30 Uhr, wollen Vertreter der Stadtverwaltung über die Planungen in Sachen Lärmschutz im Schulzentrum Walder Straße 15 informieren.

SPD-Ratsherr Walter Drennhaus brachte es in der Sitzung auf den Punkt: "Wir haben Handlungsbedarf, aber keine Handlungsmöglichkeit. Wir können in keinster Weise sagen, wann sich die Hoffnungen erfüllen werden, dass es leiser wird."

Mit dem Lärmaktionsplan "präsentieren wir ein grobes Stückwerk", ergänzte Reinhard Pech (CDU). Denn das mit dem Erstellen des Planes beauftragte Ingenieurbüro Accon Köln GmbH hat zwar unter anderem so genannte Lärmbrennpunkte ermittelt, den dazugehörigen Maßnahmenkatalog aber sehr allgemein gehalten - wohl wissend, dass die Möglichkeiten des Lärmschutzes an innerstädtischen Straßen wie an der sehr lauten B228 sehr gering sind. "Tunnelbauten oder Lärmschutzwände sind dort nicht möglich", verteidigte Diplom-Ingenieur Gregor Schmitz-Herkenrath die Vorschläge seines Büros.

Zur Reduzierung der Belastung durch den Verkehrslärm schlagen die Ingenieure unter anderem Tempo 30 auf der B228, eine verstärkte Geschwindigkeitsüberwachung, ein Nacht- oder Durchfahrtverbot für den Schwerlastverkehr, die grüne Welle und das Aufbringen von Flüsterasphalt vor. Nur: Die B228 ist eine sogenannte überörtliche Straße, der Einfluss der Stadt entsprechend gering.

"Es geht um Teilinformationen, weniger um Teilmöglichkeiten in der Bürgerinformation", sagte Technischer Dezernent Matthias Buckesfeld. "Wir erheben Daten, haben aber keinen Handlungseinfluss. Sie diskutieren weitere Problemlagen, ohne dem Bürger Lösungen bieten zu können."

Auch sind längst nicht alle viel befahrenen Straßen in der Stadt in dem Aktionsplan erfasst. Auch die Daten der Deutschen Bahn fehlen komplett, sollen aber am kommenden Mittwoch nachgereicht werden.

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