Haustiere Helfer von Pfotentisch brauchen Unterstützung

Dem Verein, der Futter und Zubehör sammelt und an bedürftige Krefelder Tierhalter verteilt, ist der Lagerraum gekündigt worden.

Haustiere: Helfer von Pfotentisch brauchen Unterstützung
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Susanne Lips und ihre Mitstreiter helfen seit zwei Jahren Tierbesitzern in Not. Sie sammeln als Verein „Pfotentisch für Krefeld“ ehrenamtlich Futter und Zubehör und verteilen es einmal im Monat vor allem an bedürftige Hunde- und Katzenbesitzer. Jetzt ist der Krefelder Verein jedoch selber in Not. Zum Ende des Jahres ist ihnen kurzerhand ihr Lagerraum an der Grotenburgstraße aufgekündigt worden. „Wenn wir keinen Neuen finden, müssen wir langfristig die Hilfe aufgeben“, sagt Lips besorgt.

Sechs private Sammelstellen zählt der Verein derzeit. Doch die Garagen und privaten Wohnungen sind letztendlich zu klein für das, was Krefelder Tierfreunde spenden. Dazu gehört teilweise auch gut erhaltener Trödel, mit dessen Verkauf der Verein vor allem seine monatlichen Spritkosten von rund 100 Euro abdeckt.

„Wir suchen idealerweise einen kleinen Laden mit Lagerraum“, sagt Lips. Am liebsten in der Südstadt, wo ihre Kunden - wie sie sie nennt — auch wohlgelitten sind und selber hinkommen. Einige Mietangebote hat sie sich schon angeschaut. „Doch das, was uns gefällt, wäre zu teuer.“

Die finanziellen Mittel des Vereins sind begrenzt, der überwiegend Sachspenden erhält. Bislang verteilt der Verein einmal im Monat, jeweils am letzten Samstag von 10 bis 13 Uhr im Doggy‘s Beauty Shop an der Neuen Linner Str. 36 die gesammelten Spenden. „Eigentlich ist es ein Provisorium“, sagt Lips. Denn ohne die beiden Ladenbesitzerinnen ginge es gar nicht. Sie stellen ihre Räume zur Verfügung, freitagabends wird alles ausgeräumt, die Spenden aus den verschiedenen Lagerstellen dorthin gekarrt und am Samstagnachmittag wieder alles abgebaut. Mit einem eigenen Laden und angrenzendem Lagerraum wäre für die insgesamt 14 aktiven Vereinsmitglieder vieles leichter.

Dennoch nehmen sie die Arbeit auf sich, werben bei Tierärzten mit ausgelegten Flyern, bei Veranstaltungen und zuletzt mit einem Infostand im Futterhaus um Unterstützung. 120 bis 130 Tierbesitzer versorgt der Verein monatlich. Die müssen ihre soziale Bedürftigkeit zunächst belegen. Laut Lips sind es viele verwitwete ältere Frauen, aber auch Hartz-IV-Empfänger und Abhängige, die von so wenig Geld leben müssten, dass zumeist zum Monatsende für die Verpflegung des geliebten Vierbeiners nichts mehr übrig bleibe. Doch bevor ihr Tier hungere, hungerten sie eher selbst.

„Für einsame und alte Menschen sind Tiere oftmals der einzige Freund, der Motivator, sich um jemanden zu kümmern und vor die Tür zu gehen“, sagt die engagierte Frau. Deshalb hadert sie auch nicht lange mit sich, wenn sie sich bei all der Mühe und den Sorgen des Vereins zum 1000. Male fragt, weshalb sie sich das alles vor zwei Jahren ans Bein gebunden hat.

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