Langenberg: Der Kletterpark ist ein Renner

Freizeit: 24800 Besucher ließen sich in dieser Saison vom Rausch der Höhe locken. Ernsthaft verletzt wurde niemand – es gab nur fünf leichte Unfälle.

Langenberg. 24800 Männer und Frauen, Kinder und Jugendliche haben Jerôme Lavrut und Pierre-Francois Marteau in den vergangenen Monaten auf die Bäume gebracht. So viele Besucher zählten die Betreiber des Waldkletterparks in Langenberg. An Allerheiligen endete die Saison, die Jerôme Lavrut als "extrem erfolgreich" bewertet. "Wir sind super zufrieden."

Im Juli 2009 war der Kletterpark auf dem Hordtberg eröffnet worden. "Anfänglich kamen die Besucher hauptsächlich aus Velbert und der näheren Umgebung. In diesem Jahr sind schon mehr als 50 Prozent aus anderen Städten, viele aus Essen, Wuppertal und Düsseldorf angereist", sagt Lavrut. Mit 25000 Gästen hatten er und sein Kompagnon kalkuliert. Dass es am Ende nicht ganz reichte, habe an dem extrem schlechten Wetter im August gelegen. Die Auswirkungen seien in anderen Kletterparks allerdings wesentlich schlimmer gewesen.

Im Durchschnitt hangelten, kletterten und krochen 150 Besucher pro Tag mehr oder weniger sportlich durch den Parcours. Lavrut: "An einem Tag hatten wir mal mehr als 400. Da hatten wir unsere Kapazitätsgrenze fast erreicht."

Nicht nur über den großen Zuspruch von vielen Familien, die sich mit Kind und Kegel bis auf die zwölf Meter hohen Bäume in Kletterpark trauten, ist Lavrut zufrieden. Sondern auch darüber, dass es keine schweren Unfälle gab. Ein Besucher brach sich einen Arm, als er am Ende des Parcours seine Ausrüstung wieder abgeben wollte und auf dem Weg dorthin stolperte. Ansonsten gab es mal einen verstauchten oder umgeknickten Fuß. "Insgesamt hatten wir fünf Unfälle in der ganzen Saison zwischen März und November", so Lavrut.

Dass die so genannten Guides - dabei handelt es sich teilweise um erfahrene Bergsteiger - Besucher aus luftiger Höhe herunterholen mussten, weil sie sich überschätzt hatten, passierte selten. Lavrut: "Eine Höhenrettung gibt es in anderen Parks in Deutschland fast jede Woche. Das war bei uns nicht der Fall." Und wer merkt, dass ihm das Kletterabenteuer zu heikel wird, kann aussteigen und bekommt an der Kasse sein Geld zurück. Laut Lavrut haben im Schnitt 25Prozent aller Gäste Höhenangst. Die lasse sich im Kletterpark aber durchaus besiegen, weiß der Mann, der früher schon bei einer Höhe von 50 Zentimeter Herzrasen bekam, aus eigener Erfahrung.

Die Wintermonate werden nun dazu genutzt, die komplette Sicherheitsausrüstung zu überprüfen und, falls nötig, zu reparieren oder auszutauschen. "Jede Rolle und jedes Scharnier wird ganz genau untersucht", so Lavrut. Außerdem werden alle 60Kletterelemente der Kletteranlage gecheckt.

Bevor im März 2011 wieder die ersten Besucher kommen, wird noch ein Baumgutachter durch das fünf Hektar große Gelände des Waldkletterparks streifen und alle Bäume auf ihre Gesundheit und Sicherheit überprüfen. Und auch der Tüv muss die Anlage abnehmen.

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