Bayer-Villa erstrahlt wieder

Das prachtvolle Gebäude ist seit gestern der neue Firmensitz der W.I.R. GmbH. Vorher gab es umfangreiche Renovierungsarbeiten.

Hochdahl. Volker Scholz macht aus seiner Begeisterung für die Bayer-Villa keinen Hehl. „Wir freuen uns alle, dass wir hier künftig arbeiten können“, sagt der 65 Jahre alte Geschäftsführer der W.I.R. GmbH, die gestern ihren Firmensitz vom Steinhof in Alt-Erkrath in das 1899 erbaute Gebäude am Falkenberg verlegt hat. „Ich genieße das“, sagt Scholz bei einem Rundgang durch das frisch renovierte Gebäude am frühen Dienstagabend, während im Erdgeschoss seine Mitabeiter zur Betriebsweihnachtsfeier begrüßt werden.

Im Eingangsbereich wärmt ein Feuer im Kamin, und vom Wintergarten lässt sich der herrliche Blick in die weite Parkanlage erahnen. „Wir wollen das Ambiente nutzen“, sagt Scholz, der das Herzstück der Villa, einen großen Saal mit Erkern, wertvollem Parkett und einem modernen Kronleuchter, als großzügigen Meeting- und Besprechungsraum einrichten will. „Das ist auch Motivation“, sagt er.

Rund 200 000 Euro hat das Unternehmen in den vergangenen Monaten in die Bayer-Villa investiert, die Volker Scholz bereits 1988 gekauft hat. „Ich wollte sie eigentlich erst selbst nutzen, habe sie dann 1995 umbauen lassen und langfristig vermietet“, sagt er. Nach Beendigung des Mietverhältnisses wusste er erst nicht so recht, was er mit dem herrschaftlichen Gebäude machen sollte, wollte es sogar verkaufen. „Es gab auch einen Interessenten, aber daraus wurde dann nichts“, sagt der gebürtige Sachse. Als dann der Mietvertrag seiner Unternehmensgruppe am Steinhof auslief, entschied er sich, die Bayer-Villa zu renovieren und selbst zu nutzen.

„An der Bausubstanz hatte schon der Zahn der Zeit genagt“, sagt Diplom-Ingenieur und Leiter der Unternehmensentwicklung Peter Wegge. Unter anderem mussten Feuchtigkeitsschäden, vor allem in den Fenstern, beseitigt werden, das Parkett abgezogen, der Stuck bearbeitet und die Wände frisch gestrichen werden. „Wir haben viel gemacht, um den ursprünglichen Zustand der Villa wieder herzustellen“, sagt Wegge, der auch Mitglied der Geschäftsleitung ist.

Die Arbeiten an der Fassade im Außenbereich — die Park- und Teichanlagen sollen noch auf Vordermann gebracht werden — stehen im Frühjahr an.

50 Mitarbeiter werden in den kommenden Tagen die Bayer-Villa beziehen. Neue Büromöbel hat Scholz für sie aber nicht angeschafft. „Das wäre dann noch ein bisschen viel gewesen“, sagt er. Dafür will er für sie unter dem Dach einen Relax- und Ruheraum einrichten. Mit Liegen, die noch fehlen, und schöner Musik können bei schlechtem Wetter auch dort die Mittagspausen verbracht werden. „Und wenn Fußball-WM ist, können wir die auch hier oben verfolgen“, sagt Volker Scholz.

Und noch eine Vision hat der 65-Jährige. Spielen Politik und Verwaltung mit, will er die Bayer-Villa für die Öffentlichkeit zugänglich machen und ein kleines Eiscafé einrichten. „Dafür sind zwei Räume im Erdgeschoss und die große Terrasse gebockt“, sagt er. „Das wäre mein Wunsch.“

Auch im Park, so seine Vorstellung, könnten die Gäste Eis oder Kuchen essen. „Meine Mitarbeiter können den Park ja gar nicht so nutzen“, sagt er. Und auch wer das Eis im Park servieren soll, weiß er schon: Gerd Dinges, der in Hilden ein Eiscafé an der Hochdahler Straße betreibt. Volker Scholz: „Mit dem habe ich schon gesprochen. Der macht das beste Eis weit und breit.“

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