„Wir wollen anderen helfen“

Hilfe: Großzügig haben die Willicher bei der Paket-Aktion der „Tafel“ Lebensmittel, Süßes und kleine Geschenke gespendet.

Willich. Mit strahlenden Augen sieht sich Christa Disselkamp von der Willicher Tafel in der Kulturhalle in Schiefbahn um. Auf langen Tischreihen stapeln sich bunte Pakete. Sie sind prall gefüllt mit Keksen, Schokolade, Nüssen, Kaffee oder auch Nudeln. In einigen stecken persönliche Weihnachtsgrüße, andere sind außerdem auch noch mit brandneuen Gesellschaftsspielen oder Playmobil-Figuren bestückt.

Am Donnerstag konnten die Willicher Bürger selbstgepackte Pakete in der Kulturhalle an die Tafel abgeben. Hauptaugenmerk lag dabei auf Lebensmitteln, aber auch kleine Geschenke durften die Spender hinzu legen. „Es sind sehr viele, sehr liebevoll gepackte Päckchen dabei“, sagt Christa Disselkamp, Vorsitzende der Tafel. Einige Kartons wurden dekorativ mit Tannenzweigen, Glöckchen oder roten Sternen geschmückt.

Bereits um 10 Uhr waren viele Spender in die Halle gekommen. „Die Leute haben anscheinend den Wetterbericht gehört und ihre Pakete noch rechtzeitig vor dem angekündigten Schneechaos gebracht“, sagt Disselkamp. Sie freut sich besonders über die fleißige Hilfe der Schulen und Kindergärten.

Schüler und Lehrer des St. Bernhard Gymnasiums hatten sich bereit erklärt, einige Schichten in der Kulturhalle zu übernehmen. Die Schüler Vera Rudolphi, Tim Lewis, Caroline Schnieder und Kira Kretschmann schieben die Schicht um 12 Uhr und finden die Päckchen-Aktion super. „Es ist schon beeindruckend, wenn man in die Halle rein kommt und die ganzen Pakete sieht“, sagt Caroline Schnieder. Die Aufgabe der Schüler ist es, die Kartons anzunehmen und auf verbotene Spenden (gebrauchte Kuscheltiere, verderbliche Lebensmittel) zu kontrollieren.

Christa Disselkamp zeigt sich ebenfalls beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der Willicher: „Die Resonanz in der Stadt ist immer super. Die Bürger sind sehr großzügig, das ist nicht selbstverständlich“.

Auch Familie Hans Bauer hat ein Paket gepackt und eine ganz persönliche Weihnachtskarte hinzu gelegt. „Wir wollen anderen helfen, denn es gibt viele Menschen, die die Hilfe brauchen“, erklären die ältere Dame und trägt ihr Päckchen in die Halle.

„Gerade zu Weihnachten freuen sich unsere Kunden, dass jemand an sie denkt“, sagt Tafel-Mitarbeiterin Petra Lopez. Sie und Christa Disselkamp sind sich einig, dass die Ausgabe an die Bedürftigen ein sehr emotionales Erlebnis ist. „Wenn die Kunden hier in die Halle kommen, sind sie meistens überwältigt“, so Disselkamp. Sie selbst muss auch schon einmal eine Träne verdrücken, wenn sie die Freude der Tafel-Kunden sieht und ihre Lebensgeschichte hört.

Damit die weihnachtliche Stimmung bewahrt bleibt, werden nur sieben bis acht Bedürftige in Begleitung eines Mitarbeiters in den Raum gelassen. Dort können sie sich dann in aller Ruhe ein Paket aussuchen, das zu ihnen passt.

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