FDP: „Kaarst braucht ein Leitbild“

FDP stellt Positionen zu Stadtentwicklung, Schule und Einzelhandel vor.

FDP: „Kaarst braucht ein Leitbild“
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Kaarst. Bei den letzten Kommunalwahlen legte die Kaarster FDP immer leicht zu, 2009 holte die Partei 9,9 Prozent der Stimmen. In der Koalition mit der CDU gab sich die FDP selbstbewusst. Fünf Jahre danach ist das Verhältnis zum Bündnispartner angespannt, auf Bundesebene ist die FDP angeschlagen. Eine Entwicklung, die für die Kaarster FDP-Spitze erst einmal sekundär ist. Sie will mit ihrem Wahlprogramm überzeugen.

Am 25. Mai wurde gewählt.

Am 25. Mai wurde gewählt.

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„Kaarst hat liberales Potenzial. Wir hoffen, dass wir das ausschöpfen können“, betonen der Stadtverbandsvorsitzende Heinrich Thywissen und Fraktionschef Günter Kopp. Sie blicken zuversichtlich auf den Wahltag und setzen bewusst auf Eigenständigkeit. Im Gespräch erläutern sie die Schwerpunkte ihrer Politik.

Schule: Eine zukunftsfähige und bedarfsgerechte Schullandschaft ist der FDP wichtig. Der Elternwille habe dabei Priorität. „Wir wollen nichts vorschreiben, die Vielfalt erhalten. Wichtig für uns ist, dass jedes Kind einen Abschluss machen kann“, sagt Thywissen.

Stadtentwicklung: Immer wieder hat sich die Stadt in den vergangenen zehn Jahren mit der Frage eines Leitbilds beschäftigt. Politisch konkret geworden ist es jedoch nie. Die alte FDP-Forderung soll nun neues Gewicht bekommen. Das Leitbild als Instrument der räumlichen Planung soll alle Lebensbereiche umfassen. Die Liberalen wünschen sich, dass die Leitlinien von allen Parteien getragen werden. Fragen wie „Wo steht Kaarst in zehn Jahren?“ oder „Wohin soll sich die Stadt entwickeln?“ sollen darin beantwortet werden. „Die Einwohnerzahl wird in den kommenden Jahren weiter abnehmen, das Durchschnittsalter ansteigen. Darauf müssen wir uns vorbereiten. Wir brauchen ein Konzept mit einer langfristigen Perspektive“, sagt Kopp.

Senioren: Auch die wiederholte Forderung nach einem Seniorenbeirat gehört zum Programm. „Der Seniorenbeauftragte macht seine Sache gut, aber er ist überfordert“, sagt Thywissen. Der Seniorenbeirat solle nicht parteigebunden sein und sich seine Aufgaben selbst suchen.

Wirtschaft: Ein Controlling bei Investitionen und eine überregionale Wirtschaftsförderung und vor allem Schuldenfreiheit sind weitere Anliegen der FDP. „Was für jede Hausfrau selbstverständlich ist, sollte auch für die Verwaltung gelten“, sagt Thywissen mit Blick auf die Stadtfinanzen.

Einzelhandel: Beim Thema Supermarkt in Büttgen haben die Liberalen ihre Meinung geändert. „Wir haben feststellen müssen, dass der alternativlose Standort Berliner Platz nicht alternativlos ist“, sagt der Parteichef. „Die Bürger sollten einen Anspruch haben, das selbst zu entscheiden.“ Sie sollen in einer Umfrage repräsentativ befragt werden.

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