Gute Vorsätze umsetzen: Schlachtplan und Lob helfen

Berlin (dpa/tmn) - Es ist jedes Jahr dieselbe Prozedur. Im Dezember sagt sich jeder: Im nächsten Jahr wird alles anders. Endlich gesünder leben, abnehmen und nie mehr rauchen. Meist sind solche guten Vorsätze aber schnell verpufft.

Wie lässt sich das vermeiden?

Meist geht es Anfang Dezember mit einem „man könnte“ los. Das schlechte Gewissen meldet sich und fordert einen Vorsatz für 2013. „Man könnte mehr Sport treiben“, denkt der Dicke. „Das Rauchen lassen“, träumt der Süchtige. „Härter arbeiten“, sagt sich der Faule. Doch wenn nach der Silvesterparty der Alltagstrubel zurückkehrt, ist der Elan meist schnell verflogen. So sei das immer, sagt der Psychologe Hans-Werner Rückert aus Berlin. Der Wunsch sei ein Wille, der sich selbst nicht ganz ernst nimmt, zitiert er den Schriftsteller Robert Musil. Um Taten folgen zu lassen, braucht es mehr:

Schlachtplan machen: Soll aus einem guten Vorsatz mehr als ein guter Vorsatz werden, helfen zunächst ein Blatt Papier und ein Stift. Denn ist der fromme Wunsch aufgeschrieben, sei er schon verbindlicher und verliere sich nicht mehr im Gedankenkarussell, sagt Rückert. Dann sollte eine Pro- und Kontra-Liste gemacht werden. Wer mehr Sport treiben will, kann als Pro-Argument etwa Gewichtsverlust notieren. Als Kontra-Argument steht dort die im Fitnessstudio verlorene Zeit. „Am Ende steht eine Bilanz.“ Ist sie negativ, sei der gute Vorsatz schon erledigt.

Zeitplan machen: Ist die Bilanz jedoch positiv, geht es an den Zeitplan. Wie setze ich den guten Vorsatz konkret um? Wann beginne ich mit der Umsetzung? Die Antworten auf diese Fragen sollten ebenfalls notiert werden, rät Rückert. Wichtig sei, dass man sich so konkret wie möglich ausmale, wie die Veränderung aussieht.

Freunden davon erzählen: Es hilft auch, die eigenen Vorsätze im Freundeskreis zu verkünden. Das sei zum einen eine gute Kontrolle: Denn wer allen erzählt, dass er künftig die Finger von Zigaretten lässt, kann sich kaum ohne Gesichtsverlust auf der nächsten Party eine anstecken. Zum anderen ist das Lob der Freunde für viele eine gute Belohnung. Wie schön wäre es, wenn auf der nächsten Party alle sagen: Wow, Du hältst das wirklich durch, nicht mehr zu rauchen!

Kontrolle ist besser: Nach drei Monaten ist es Zeit für eine Zwischenbilanz. Wie weit ist die Umsetzung des guten Vorsatzes vorangeschritten? Zur Not heißt es, dann noch einmal nachzujustieren, wenn es mit der Umsetzung hapert. Oder man entscheidet sich noch einmal um und verschiebt die Umsetzung, wenn sich der Plan als unrealistisch erweist. Ein Gutes hat das zumindest: So hat man wenigstens schon einen guten Vorsatz für das nächste Silvesterfest.

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