Achtung Schnäppchen! - Taktische Autozulassungen im Handel

Duisburg (dpa/tmn) - Rabatte von bis zu 25 Prozent können Schnäppchenjäger derzeit bei Autos ergattern. Der Trick vieler Hersteller, um sich Vorteile im Konkurrenzkampf zu verschaffen, sind sogenannte taktische Zulassungen.

Schnäppchenjäger, die auf der Suche nach einem fast neuwertigen Auto sind, haben derzeit besonders gute Karten. Im September wurde nach Angaben des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer ein Drittel (33,5 Prozent) aller Neuwagen als sogenannte taktische Zulassungen auf den Markt gebracht. Dadurch seien Rabatte von bis zu 25 Prozent möglich.

Laut dem Leiter des CAR-Centers an der Universität Duisburg-Essen war der Anteil der taktischen Zulassungen zuletzt im Sommer 2007 so hoch. Als taktische Zulassung bezeichnen Experten Fahrzeuge, die zunächst auf Händler oder Hersteller angemeldet und dann als Dienst- und Vorführwagen mit Nachlässen verkauft werden.

Besonders hoch war der Anteil der taktischen Zulassungen nach CAR-Angaben im September bei den Modellen Chevrolet Spark (86 Prozent) und Alfa-Romeo Mito (74 Prozent). Bei über zwei Dritteln lag er bei den Modellen Peugeot 206 (69 Prozent) und Fiat Panda (68 Prozent.) Beim Ford Kuga lag der Wert bei 61 Prozent, bei den Volkswagen-Modellen Caddy (55 Prozent) und Golf (45) gingen noch jeweils rund die Hälfte als junge Gebrauchte in den Verkauf.

Bei Volkswagen war der Anteil der taktischen Zulassungen unter allen Neufahrzeugen im September mit 36,3 Prozent überdurchschnittlich hoch. Übertroffen wurde er nur von Alfa-Romeo mit 63,9 Prozent. Toyota entließ 28,5 Prozent seiner Autos auf diese Weise in den Markt, während die Anteile bei den Premiummarken Mercedes, Audi und BMW bei rund einem Viertel lagen.

Der hohe Gesamtanteil der taktischen Zulassungen ist laut Dudenhöffer ein Zeichen für die angespannte Lage am Automarkt. Je schwieriger die Situation, desto mehr Rabatt gewährten die Händler, um auf hohe Absatzzahlen zu kommen. „Ein Anteil von 15 bis 20 Prozent an taktischen Zulassungen wäre normal“, sagte Dudenhöffer.

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