Anhänger richtig beladen und sicher fahren

München (dpa/tmn) - Im Frühling ruft die Gartenarbeit. Um Blumenerde vom Baumarkt zu holen und Grünabfälle zur Deponie zu karren, leihen oder kaufen sich viele Hobbygärtner einen Pkw-Anhänger. Das ist praktisch - aber nicht ganz ungefährlich.

Es wird brenzlig, wenn es an Fahrerfahrungen mit einem Gespann mangelt, erklärt der TÜV Süd. Außerdem wüssten viele Fahrer nicht, welchen Anhänger sie an ihr Auto koppeln und mit ihrer Fahrerlaubnis überhaupt ziehen dürfen.

In der Regel stehen zwei Ausführungen zur Wahl: Ungebremste Einachser mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 750 Kilogramm, die sich dem TÜV Süd zufolge gut für leichtere Fracht und kurze Strecken eignen. Sie dürfen mit einem Führerschein der Klasse B genutzt werden. Für längere Fahrten mit schwerer Fracht werden Ein- oder Doppelachser mit eigener Bremse und einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen erforderlich. Für Klasse-B-Führerscheine gilt dabei: Das Leergewicht des Hängers darf das des Zugfahrzeugs nicht übersteigen. Außerdem dürfen Auto, Hänger und Ladung zusammen maximal 3,5 Tonnen wiegen.

Mit einer alten Klasse-3-Fahrerlaubnis braucht man sich darüber keine Gedanken zu machen. In jedem Fall muss allerdings geprüft werden, ob das Auto den Anhänger der Wahl ziehen darf. Aufschluss darüber gibt die in den Fahrzeugpapieren angegebene Anhängelast. Sie sollte möglichst über dem zulässigen Gesamtgewicht des Hängers liegen.

Auch beim Beladen können unerfahrene Anhänger-Nutzer leicht Fehler machen. Der TÜV Süd empfiehlt: „Schwere Ladung immer in Achsnähe platzieren, alle Teile mit Sicherungsgurten festzurren und Leerräume ringsherum ausfüllen“ - zum Beispiel mit alten Decken. Leichtes und kleinteiliges Transportgut muss außerdem mit Netzen oder Planen gesichert werden. Vor der Abreise sollte noch der Reifendruck geprüft werden: Ist dieser zu niedrig, kann der Anhänger gefährlich ins Schlingern geraten.

Eine defensive und vorausschauende Fahrweise ist mit einem Hänger im Schlepptau das A und O, um sicher ans Ziel zu gelangen. Zu Vorausfahrenden und zur Seite sollte ein möglichst großer Abstand eingehalten werden. Denn Gespanne haben meist einen längeren Bremsweg und nehmen mehr Platz auf der Straße ein als Autos ohne Hänger. Schaukelt etwa Seitenwind den Anhänger auf, sofort den Fuß vom Gas nehmen, rät der TÜV Süd. Beginnt auch das Auto zu wackeln, helfe nur noch ein kurzer, aber kräftiger Tritt auf die Bremse. Dabei unbedingt das Lenkrad gerade halten. So stabilisiere sich die Fuhre wieder.

Das Höchsttempo für Gespanne beträgt in der Regel 80 km/h. Auf abschüssigen Straßen empfehlen die TÜV-Experten, möglichst früh in niedrigere Gänge zu schalten und die Bremskraft des Motors zu nutzen: „Das hält die Bremsen kühl und griffig.“

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