Autos mit Schnee auf dem Dach schlucken mehr Sprit

Essen/München (dpa/tmn) - Die Front- und Heckscheiben vom Schnee zu befreien, ist für Autofahrer selbstverständlich. Doch auch die übrigen Flächen sollten geräumt werden. Denn wer mit Schneemassen auf dem Blech fährt, handelt fahrlässig und verbraucht mehr Sprit.

„Es kommt darauf an, wie hoch die Schneeschicht auf dem Dach ist“, erklärt Rainer Camen vom TÜV Nord. Unter Umständen könne der Spritdurst wegen des größeren Luftwiderstands und des Gewichts stärker ansteigen als durch eine Dachbox. „Der Schnee bildet ja eine durchgehende Fläche, während Dachboxen schmaler sind.“

Zum Vergleich: Mit einer Dachbox steigt der Verbrauch von Autos nach ADAC-Angaben bereits bei Tempo 80 um fast einen halben Liter pro 100 Kilometer. Und der Club weist darauf hin, dass ein Mehrgewicht von 100 Kilogramm den Verbrauch um rund 0,3 Liter erhöht.

Doch die Schneemassen müssen allein schon aus Sicherheitsgründen vom Auto runter. „Wenn sich ganze Schneebretter während der Fahrt lösen, ist das sehr gefährlich“, betont TÜV-Sprecher Camen. Fahrer im nachfolgenden Verkehr könnten vor Schreck zum Beispiel das Lenkrad verreißen und Unfälle verursachen. Das Gebot zur gegenseitigen Rücksichtnahme aus Paragraf 1 der Straßenverkehrsordnung (StVO) sei auch auf diesen Fall anzuwenden.

Werden die Schneemassen auf Fahrzeugen als Ladung ausgelegt, könne sogar eine Geldbuße von 25 Euro fällig werden, gibt ADAC-Sprecherin Bettina Hierath zu bedenken. Laut Paragraf 23 der StVO ist der Fahrer dafür verantwortlich, dass die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs durch Ladung nicht leidet.

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