Besser ein Motorrad mit ABS-Bremsen kaufen

München (dpa/tmn) - Noch hat nicht jedes Motorrad ABS. Und es dauert auch noch, bis das System Pflicht wird. Wer ein Motorrad kauft, sollte darauf aber nicht verzichten: Viele Unfälle ließen sich damit verhindern.

Motorradkäufer sollten sich möglichst für ein Modell mit ABS-Bremsen entscheiden. Das empfiehlt der ADAC. Denn die Unfallforscher des Automobilclubs haben ermittelt, dass etwa jeder fünfte Motorradunfall (21 Prozent) hätte verhindert werden oder zumindest glimpflicher ausgehen können, wenn die Unglücksmaschinen mit dem Antiblockiersystem ausgerüstet gewesen wären. Bei sogenannten Alleinunfällen, in die ausschließlich ein Motorrad involviert war, hätte das ABS sogar in 45 Prozent der Fälle geholfen. Der ADAC hat insgesamt 1507 Unfälle mit Motorradbeteiligung analysiert.

ABS-Bremsen seien zum Beispiel in Situationen von Vorteil, in denen der Fahrer die Fahrbahnbeschaffenheit nicht abschätzen kann und dann aus Furcht vor einem Sturz zu zögerlich bremst, erläutert ADAC-Sprecher Christian Buric. Auch andere Fahrfehler wie eine überdosierte Schreckbremsung könnten durch ABS verhindert werden.

Die Europäische Union sieht nach ADAC-Angaben vor, dass die Motorradhersteller ab 2016 alle neuen Fahrzeugtypen mit mehr als 50 Kubikzentimetern Hubraum serienmäßig mit ABS ausstatten müssen. Ab 2017 gelte die ABS-Pflicht dann auch für alle Neufahrzeuge, die ausgeliefert werden. Der endgültige Beschluss stehe noch aus, sei aber sehr wahrscheinlich, sagt Buric.

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