Endgültiges Aus für russischen Autoklassiker Lada 2107

Moskau (dpa) - Für einige ist der robuste Lada 2107 ein Kult-Wagen, für andere ein umweltschädlicher Veteran auf vier Rädern. Jetzt hat Russlands größter Autobauer Avtovaz die Produktion nach 30 Jahren eingestellt.

Aus für einen kantigen Klassiker: Nach 30 Jahren hat Russlands größter Autobauer Avtovaz die Produktion seines berühmten Modells Lada 2107 eingestellt. Der letzte Wagen sei am Dienstag (17.4.) in der Stadt Ischewsk rund 1300 Kilometer östlich von Moskau vom Band gelaufen. Das teilte das Unternehmen nach Angaben der Agentur Interfax in der Teilrepublik Udmurtien mit. „Es ist Zeit zum Abschied“, sagte Avtovaz-Sprecher Igor Burenkow. „Der "Semjorka" ist Geschichte.“ Laut Medien waren die Absatzzahlen des im Westen auch als Lada Nova verkauften Wagens zuletzt um 76 Prozent eingebrochen.

Für Avtovaz, das inzwischen zu 25 Prozent zu Renault-Nissan gehört, war der 2107 eine Erfolgsstory. Das seit etwa 1982 gebaute Modell, das von Kritikern als hoffnungslos veraltetes Relikt verhöhnt wurde, war vor allem wegen des günstigen Preises von zuletzt 206 000 Rubel (rund 5300 Euro) beliebt. Die Kunden seien mittlerweile aber mehr an anderen Autos des Herstellers interessiert, sagte Burenkow.

Der robuste Lada 2107, meist mit Stufenheck und fünf Türen, wurde in den letzten zwölf Monaten im Autowerk Ischewsk (Izhavto) montiert, das die Avtovaz-Tochter OAG übernommen hatte. Die Fabrik, in dem insgesamt 42 500 Fahrzeuge des Typs gebaut wurden, nimmt vermutlich im August 2012 die Produktion des neuen Modells Lada Granta auf.

In der Wolga-Stadt Togliatti liefen zeitweise jährlich 700 000 Exemplare des Lada 2107 vom Band. Das von vielen als Kult empfundene Modell löste den Lada 2101 ab, einen in Lizenz gebauten Fiat 124.

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