Oldtimer rostfrei über den Winter bringen

Stuttgart (dpa/tmn) - Oldtimer sind empfindlich. Das gilt erst recht im Winter. Damit es die Fahrzeuge gut haben, stehen sie am besten in einer trockenen Garage bei gleichbleibender Temperatur. Der Tank sollte voll sein - und die Batterie braucht ein warmes Plätzchen.

Anders als bei jungen Autos ist Rost bei Oldtimern ein Problem: Deshalb sollten die Klassiker in einer trockenen Garage mit möglichst konstanter Raumtemperatur überwintern, rät die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ). Schwanken die Messwerte zu stark, bilde sich Kondenswasser, das Korrosion begünstigt. In solchen Fällen könnten Autobesitzer zu Entfeuchter-Granulaten aus dem Zubehörhandel greifen.

Das Mittel sorgt für eine angemessene Luftfeuchtigkeit von 50 bis 60 Prozent. Doch Vorsicht bei der Dosierung: Zu viel des Granulats könne die Luft zu trocken machen, was Gummis, Leder und Hölzern nicht gut bekommt, warnt die GTÜ. Zum richtigen Einmotten müssen sich Halter außerdem den Betriebsflüssigkeiten widmen. Der Tank sollte voll sein, damit er nicht von innen rostet. GTÜ-Oldtimerexperte Peter Deuschle empfiehlt auch den Ölwechsel: „Er beugt der Korrosion an den Schmierstellen im Motor vor.“

Wichtig ist auch, den Stand des Kühlmittels bei warmen Motor zu überprüfen. Ist genügend vorhanden, friert der Kühler nicht ein und kann von innen ebenfalls nicht rosten. Das Frostschutzmittel in der Scheibenwaschanlage darf nicht fehlen, falls die Temperaturen am Stellplatz doch einmal unter den Gefrierpunkt fallen.

Damit sich die Kupplung nicht festsetzt, wird der Wagen noch einmal im Leerlauf gestartet. Danach gehört die Batterie ausgebaut und an einem frostfreien Ort gelagert. Wer sie regelmäßig mit einem sogenannten Akku-Puls-Lader entlädt und wieder lädt, verlängert ihr Leben. Um die Räder und Reifen zu entlasten, bocken Besitzer den Wagen am besten auf. „Um einen sogenannten Standplatten zu vermeiden, kann alternativ der Reifendruck um je ein Bar erhöht werden“, rät Deuschle.

Zur Pflege des Fahrzeugs gehört neben der gründlichen Wäsche von oben und unten die Behandlung mit Pflegemitteln. Lederausstattungen und Gummidichtungen sollten gegen Austrocknen und Sprödewerden mit Spezialfetten dünn eingerieben werden. Etwas mehr Mühe erfordert die Versiegelung von Hohlräumen und Falzen. „Besitzer müssen ihren Wagen auf eine Bühne heben, um dann von unten mit Spraydose oder Kompressor und Sprühpistole arbeiten zu können“, sagt Deuschle. Wer keinen Schrauberplatz hat, kann in die Werkstatt fahren.

Schließlich schadet ein bisschen Frischluft dem Fahrzeug auch im Winter nicht: Der Stellplatz sollte gut belüftet sein, die Autofenster dürfen wie auch das Cabrioverdeck einen Spalt geöffnet bleiben. Vor Staub schützt eine dichte Baumwolldecke.

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