Peugeot und Citroën: „HybridAir“-Technologie bezahlbar machen

Paris (dpa/tmn) - Peugeot und Citroën wollen mit Hilfe eines Druckspeicher-Hybrids das Zwei-Liter-Auto zu bezahlbaren Preisen möglich machen. Bei der sogenannten „HybridAir“-Technologie wird überschüssige Energie gespeichert und später wieder freigesetzt.

Peugeot und Citroën: „HybridAir“-Technologie bezahlbar machen
Foto: dpa

Gemeinsam mit dem Zulieferer Bosch entwickeln die französischen Schwestermarken Peugeot und Citroën die „HybridAir“-Technologie, die 2017 auf den Markt gehen könnte. Das teilten die Partner in Paris mit. „Technisch sind wir reif für die Serienentwicklung, jetzt müssen wir nur noch die Kosten in den Griff bekommen“, sagte ein Ingenieur bei Testfahrten mit dem System.

Anders als bei konventionellen Hybridantrieben setzen die Franzosen nicht auf Akkus und Elektromotoren, sondern speichern die überschüssige Energie über eine Pumpe und ein Hydrauliköl in einem mit Stickstoff gefüllten Drucktank unter dem Mitteltunnel. Wird dieser Druck durch elektronisch gesteuerte Ventile wieder freigesetzt, kann er kurzfristig einen hydraulischen Motor mit bis zu 30 kW/41 PS antreiben und so den im Prototypen verbauten Dreizylinder-Benziner mit 60 kW/82 PS unterstützen. Die Technik lasse sich aber mit jedem Motor kombinieren, unterstreichen die Franzosen.

Entsprechende Stückzahlen vorausgesetzt, könne das System deutlich billiger werden als ein elektrischer Hybridantrieb, sagte Projektleiter Karim Mokaddem. Damit werde die Technologie auch für Kleinwagen erschwinglich. Gerade dort spiele der Druckspeicher mit seinen nur zehn Sekunden langen Rekuperationszyklen seine Vorteile aus.

Obwohl die Prototypen nur wenige Hundert Meter allein mit der Hydraulikeinheit fahren können, sei der Verbrenner bei hauseigenen Tests in Paris für bis zu 80 Prozent der Fahrzeit ausgeschaltet geblieben, so Mokaddem. Der Verbrauch gehe dadurch im Stadtverkehr um knapp 50 Prozent zurück. Im Normzyklus haben die Franzosen für einen umgebauten Peugeot 2008 einen Verbrauch von unter drei Litern und einen CO2-Ausstoß von weniger als 70 g/km ermittelt.

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