Radfahren im Winter: Eine Frage der Vernunft

Berlin (dpa/tmn) - Passionierte Fahrer verzichten auch im Winter ungern aufs Rad, heißt die Alternative meist überfüllter Bus oder Fußmarsch. Allerdings kann der Weg bei weißem Wetter gefährlich werden - zumal Radler oft die Schwächsten im Verkehr sind.

Fahrradfahrer lassen an besonders schneereichen Tagen ihr Velo besser stehen. Dazu rät die Unfallforschung der Versicherer (UDV) in Berlin. Radfahrer dürfen zwar auf die Straße ausweichen, wo es keine benutzungspflichtigen Radwege gibt oder diese nicht geräumt sind. Dort aber gefährden sie sich nach Ansicht des UDV-Leiters Siegfried Brockmann bei Eis und Schnee vor allem selbst.

„Autofahrer haben kein alleiniges Recht auf die Straße“, gibt Brockmann zu bedenken. „Deshalb müssen sie immer so viel Abstand halten, dass sie rechtzeitig zum Stehen kommen, wenn vor ihnen ein Radfahrer stürzt“, erklärt er. Und auch wenn der Straßenraum auf geräumten Strecken wegen der Schneewälle am Fahrbahnrand meist knapp ist, dürften Radler nur mit mindestens 1,50 Meter Abstand überholt werden.

Brockmann fordert beide Gruppen auf, sich im Winter mit viel Respekt zu begegnen. An die Autofahrer appelliert er: „Nehmen Sie bei schwierigen Straßenverhältnissen besondere Rücksicht auf Radfahrer - auch wenn Ihnen womöglich das Verständnis für sie fehlt.“ Den Radlern gibt er zu bedenken: „Wer das Gefühl hat, nicht mehr sicher voranzukommen, steigt besser ab, schiebt das Rad nach Hause und lässt es dort stehen, bis die Radwege und Straßen wieder frei sind.“

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