Studie: Unsicherheit im Straßenverkehr nimmt zu

Bonn (dpa) - Laut einer Studie fühlt sich fast jeder zweite Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr nicht sicher. Und die Unsicherheit wächst. Welche Gründe das haben kann, erklärt Unfallforscher Klaus Brandenstein.

Während sich 2008 noch 69 Prozent der Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr sicher fühlten waren es 2010 nur noch 53 Prozent, sagte am Mittwoch (21. Dezember) Unfallforscher Klaus Brandenstein vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) über die kürzlich in Bonn vorgestellte repräsentative Studie. Die Zahl derer, die sich gar nicht sicher fühlten, habe sich von sechs auf zwölf Prozent verdoppelt. Mögliche Ursache: rücksichtsloses und raues Verhalten aller Verkehrsteilnehmer. 78 Prozent der befragten Autofahrer gaben an, im Jahr 2010 mindestens einmal bei Rot gefahren zu sein.

Die Unsicherheit der Verkehrsteilnehmer setzt sich auf Autobahnen fort. 43 Prozent fühlen sich dort nicht sicher. Obwohl Autobahnen die ungefährlichsten Straßen seien, machten hohe Geschwindigkeit sowie große Fahrzeuge vielen Fahrern Angst, so Brandenstein. Deshalb fahre knapp die Hälfte der Autofahrer lieber auf Land- oder Bundesstraßen, so das Ergebnis der Studie. Erstaunlich, wie Brandenstien sagt: „Denn 28 Prozent der Unfälle passieren auf den Landstraßen, 60 Prozent enden dort tödlich.“

Auch die Sicherheit von Bussen wurde in der Studie „Verkehrsklima 2010“ unter die Lupe genommen. Dafür wurden 213 Busunfälle untersucht. Bei 50 Unfällen verletzten sich Insassen aufgrund von Fahrmanövern und Bremsaktionen der Fahrer sowie beim Ein- und Aussteigen. Dabei sei die Gefahr, sich zu verletzten, dreimal höher als bei „normalen Unfällen“, so Brandenstein.

Das Marktforschungsinstitut TNS Infratest hatte im Sommer 2010 rund 1400 Menschen online befragt und zusätzlich 276 Interviews persönlich geführt. Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) hatte 2008 erstmals eine repräsentative Befragung zum Verkehrsklima durchgeführt.

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