Taxi-Gewerbe kontert Herausforderung durch MyTaxi

Berlin (dpa) - Ein cleveres IT-Unternehmen hat das Taxi-Bestellen mit dem Smartphone besonders einfach gemacht und das Geschäft der traditionellen Taxi-Zentralen aufgemischt. Jetzt reagiert die Branche und baut ein eigenes digitales Bestellsystem auf.

Das traditionelle Taxigewerbe reagiert auf den Erfolg der Smartphone-App MyTaxi und forciert mit dem Portal taxi.eu seine digitalen Chauffeursdienste. Die Taxi Pay GmbH in Berlin und das Wiener Software-Unternehmen FMS/Austrosoft gründeten dafür die neue Gesellschaft fms systems GmbH zum Betrieb von taxi.eu. Das Angebot der Bestellplattform soll in den nächsten Jahren von derzeit 40 000 Taxen in 60 europäischen Städten auf mehr als 60 000 ausgebaut werden. Geplant ist eine verstärkte Zusammenarbeit mit regionalen Taxizentralen.

„Wir nehmen das traditionelle Taxigewerbe mit und verbinden deren Qualitätsstrukturen mit den neuen digitalen Möglichkeiten“, sagte der Geschäftsführer von Taxi Pay, Hermann Waldner, am Mittwoch (28.3.). Das Auftreten eines Wettbewerbers habe die Sache beschleunigt, „aber das war ohnehin eine logische Entwicklung“. Die Taxi Pay GmbH fungiert als übergeordnete Abrechnungsgesellschaft mehrerer Taxizentralen.

Bei taxi.eu können Nutzer ein Taxi entweder über die Webseite des Angebots oder mit Hilfe von Apps bestellen, die es für iPhone und die Android-Plattform gibt. In Städten ohne automatische Bestellmöglichkeit wird der Smartphone-Kunde direkt mit der nächsten regionalen Taxizentrale verbunden.

Die Betreiberfirma von MyTaxi, Intelligent Apps, hat zu Beginn des Jahres eine Kapitalspritze von 10 Millionen Euro erhalten, unter anderem von Geldgeber wie Daimler und der Deutsche Telekom. Die 2009 gegründete Firma will damit unter anderem die Expansion im Ausland und die Einführung eines mobilen Bezahlsystems finanzieren.

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