Alpina B6: BMW für Besserwisser

Berlin (dpa-infocom) - Alpina - dieser Name hat bei BMW-Fans einen Ruf wie Donnerhall. Denn seit 50 Jahren steht der Familienbetrieb aus dem Allgäu für eine so wirkungsvolle Verfeinerung der Großserienmodelle, dass dafür jährlich rund 1700 Kunden aus aller Welt einen satten Aufschlag zahlen.

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Kaum ein Auto beweist das besser als der neue B6 Edition 50, mit dem der Familienbetrieb den runden Geburtstag feiert. Nicht umsonst ist es das stärkste und schnellste Serienmodell in der Geschichte.

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Autobahn statt Rennstrecke

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Zwar vergleicht sich Alpina lieber mit dem Mercedes-Ableger AMG oder der Audi-Tochter Quattro. Doch zumindest in den Augen des BMW-Kunden konkurrieren sie viel eher mit der M GmbH, die bei den Münchnern für die besonders schnellen und scharfen Varianten zuständig ist. Damit es dort allerdings nicht zu nennenswerten Überschneidungen kommt, legt Alpina Wert auf eine ganz eigene Ausrichtung.

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Der M6 ist vor allem auf Drehzahl aus und wurde für schnelle Rundenzeiten auf der Rennstrecke optimiert. Optisch wie akustisch gibt der B6 den Athleten für den Alltag. Nicht die Nordschleife, sondern die linke Spur der Autobahn ist seine Heimat. Wichtiger als die ultimative Straßenlage ist ein großes Maß an Restkomfort und schließlich geht Firmengründer Burkard Bovensiepen nichts über die Höchstgeschwindigkeit.

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50 Prozent Aufschlag für 150 PS mehr

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Deshalb basiert der B6 nicht auf dem M6, sondern wurde vom stärksten Modell der Großserie abgeleitet. Aber auch mit diesem 650i hat der Alpina nicht mehr viel gemein: Wer für das Coupé mindestens 133 800 Euro überweist, bezahlt zwar 50 Prozent mehr als bei BMW, bekommt dafür aber auch das bessere Auto.

Die Leistung des 4,4 Liter großen Achtzylinders klettert mit einem neuen Doppelturbo von 330 kW/450 PS auf 441 kW/600 PS. Die Drehmomentkurve gipfelt jetzt erst bei 800 statt 650 Nm. Egal, in welchem Gang die weiche Achtgang-Automatik gerade steht und unabhängig vom Tempo - der B6 reagiert sofort und bringt die 295er Walzen an der Hinterachse fast an die Haftgrenze. Denn von Allradantrieb wollen sie in Buchloe außer beim X3 eher nichts wissen.

Schnelles und extravagantes Serienmodell

4,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h - das Beschleunigungsvermögen ist eindrucksvoll. Wo BMW seine Serienmodelle kategorisch bei 250 km/h abriegelt, setzt der Alpina noch einen drauf. Mühelos beschleunigt er auf 280, 300 km/h und auf freier Strecke sind bis zu 330 Sachen drin. Schneller kann man mit einem BMW sonst nirgends fahren.

Im Gegensatz zu vielen anderen Tuning-Modellen ist der B6 dabei alltagstauglich. Die vergleichsweise dezenten Schweller und Spoiler haben alle eine Funktion. Innen erinnert der B6 mit aufwändig vernähten Ledern und Hochglanz polierten Hölzern eher an Bentley als an Brabus. Die einzige Extravaganz sind die beiden typischen Alpina-Lacke in einem schweren Grün oder einem dunklen Blau plus feinen Goldstreifen - und wer kein Auto aus der Jubiläumsedition haben möchte, kann beides auch abbestellen.

Fazit: Der beste 6er, den BMW nie gebaut hat

Der Auftritt ist elegant und nicht effekthascherisch. Bei der Ausstattung gibt es keine Abstriche zum Serienmodell. Das Ambiente wurde stilvoll verfeinert, der Antrieb wirkungsvoll weiterentwickelt. So bekommt die Serie bei Alpina ein wirkungsvolles Upgrade. Der B6 ist deshalb womöglich der beste 6er, den BMW je gebaut hat - selbst wenn er einen anderen Namen trägt.

Datenblatt: Alpina B6 „Edition 50“

Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke

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