Chevrolet Camaro: Eine Legende kehrt zurück

Den neu aufgelegten Camaro gibt es wahlweise als Coupé und Cabrio.

Düsseldorf. Im Jahr 1966 machten zwei Legenden in den USA von sich reden. Die eine war John Lennon, der in einem Interview den Satz wagte: „Die Beatles sind jetzt populärer als Jesus“, und sich damit böse Kritiken einhandelte.

Der anderen Legende schlugen bei ihrem ersten Erscheinen spontan die Sympathien der Amerikaner entgegen: Ein Auto mit einem Äußeren so aufreizend wie der Satz von John Lennon, aber gutmütig wie sein Name, der vom französischen Wort für „Kamerad“ abgeleitet sein soll: Der „Camaro“ von Chevrolet.

Das erste Modell rollt 1966 vom Band. Und 44 Jahre später ist sein Nachfolger in fünfter Generation tatsächlich wieder der meistverkaufte Sportwagen der USA mit bisher mehr als 60 000 Zulassungen.

Jetzt können Fans großvolumiger Maschinen und ausladender Karosserie diesseits des Atlantik sich mit der achten Generation des Chevrolet Camaro anfreunden - nach sieben Jahren Pause, die der Mutterkonzern General Motors (GM) seinem Sympathieträger verordnet hatte.

Im neuen Camaro, der wahlweise als Coupé (38 990 Euro) oder als Cabrio (43 990 Euro) in Deutschland zu haben ist, arbeitet ein 6,2-Liter V8-Motor mit 432 PS (318 kW), der ein bulliges Drehmoment von 569 Nm bei 4 600 Umdrehungen/Minute mobilisiert. Leider vermissen Freunde eines US-V8 den typischen Sound der acht Töpfe, die im Camaro scheinbar einen Deckel aufgesetzt bekamen - ein emotionales V8- Klang fehlt.

Klar, dass der knapp 1,8 Tonnen schwere US-Sportler mit dem Achtzylinder- Aggregat seine Muskeln kräftig aufblasen kann und dies ohne dabei an Bodenhaftung zu verlieren. Hier haben die Ingenieure anerkennende Arbeit geleistet. Das Ziel: Ein Fahrverhalten zu bieten, das dem europäischen Fahrstil gerecht wird, ist erreicht.

Eine beinahe ideale Front-Heck-Gewichtsverteilung im Verhältnis von 52 zu 48 wirkt stabilisierend auf den Fahrzeugschwerpunkt des heckangetriebenen Camaro. In Kombination mit dem vollständig neu abgestimmten Fahrwerk - im Gegensatz zu der in den USA ausgelieferten Version - bietet der Camaro ein angenehm sportliches Fahrgefühl, ohne übertriebene Härte an den Tag zu legen.

Diesen positiven Fahreindruck rundet die direkt abgestimmte Servolenkung ab. Die Zeiten des amerikanischen Soft-Sportlers sind Vergangenheit. pha

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