Chevrolet HHR: Amerikaner auf der Retro-Welle

Drei Buchstaben sollen Kunden locken. Der Van HHR wird ab 1. Dezember verkauft.

Düsseldorf. Man sieht sie vor sich, die Film-Gangster. Wie sie außen auf den Trittbrettern ihres Fluchtwagens stehen und nach hinten ballern oder verzweifelt darauf Halt suchen, während das Auto um die Kurven schlingert. Sehr praktisch, so ein Trittbrett unterhalb der Türen . . .

Der Chevrolet Suburban vom Jahre 1949 hatte solche "Fluchthilfen", und bei dessen Formensprache bedient sich der HHR kräftig. So bläht sich nicht nur der Kühler bullig auf, auch die Trittbretter hat das neue Drei-Buchstaben-Auto an Bord. Und: Drauf treten geht tatsächlich. Die Räder vorn laufen in mächtigen Radkästen, die deutlich das Kotflügel- Design der 30er und 40er Jahre zitieren.

Und auch hinten wölbt sich das Blech ausufernd. Seit zwei Jahren wird der HHR 2.4 LT in den USA verkauft, nun will man das Auto auch deutschen Kunden schmackhaft machen. Die Zeit ist günstig, Retro ist in. Man blickt in den Verkaufs-Nischen der Branchenriesen gern zurück: New Beetle, Mini, PT Cruiser und jetzt erst wieder der neue Fiat 500 - alles kräftige Design-Anleihen bei einer längst vergangenen Automobil-Ära. Nun also der HHR als Trittbrettfahrer.

Die üblichen Sicherheits-Helfer sind alle an Bord. Was das Nostalgie-Mobil schluckt, kann aus eigener Erfahrung noch nicht gesagt werden. Weiter zu geben sind neun Liter auf 100 km, so steht es im Datenblatt. Da der HHR dankbar quittiert, wenn man die Gänge gut hochdreht, dürfte das Alltags- Niveau über den neun Litern liegen und in Sachen CO2-Ausstoß sind 207 Gramm pro Kilometer zur Kenntnis zu nehmen. Im Frühjahr wird es ein Autogas- Angebot geben.

Als Van macht das Auto eine ordentliche Figur. Niedrige Ladekante, hoch schwingende Hecktür. Dahinter passen hochkant vier große Koffer. Viel Kopffreiheit (HHR!) gibt es, guter Platz für die Hinterbänkler, nur die hinteren Türen sind arg schmal geraten. Angenehm die leicht erhöhte Sitzposition. Die Rücklehnen sind einszweifix umgelegt, so wächst der Laderaum von 430 auf 960 Liter. Da sich der Beifahrersitz leicht nach vorn legen lässt, ist der Wagen malerleitertauglich.

Für 22 990 Euro fährt er zurück in die Zukunft.

Technische Daten: Vierzylinder-Benzinmotor, 2,4 Liter Hubraum, 170 PS (130 kW), Frontantrieb, 185 km/h. Verbrauch neun Liter auf 100 km.

CO2-Ausstoß: 207 g/km. 22 990 Euro.

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