Fiat 500 L Trekking: Manche mögen’s grob

Das Familienmodell zieht die Wanderschuhe an und wird zum 500 L Trekking.

Fiat 500 L Trekking: Manche mögen’s grob
Foto: we

Düsseldorf. Der Berg ruft. Oder auch nur die Schotterpiste zum Ferienhaus. Oder nur die Lust am Lifestyle? Hauptsache, ein Auto macht was her. Und da helfen bereits die Plastikplanken an den Schwellern und in den Radhäusern, um aus biederer Serienware etwas optisch anderes zu machen.

Fiat will dem gesetzten Trend nicht ausweichen und schickt den „aufgeblasenen“ 500 als 500 L Trekking ins Geläuf. Der kommt nicht nur mit erwähnter Kunststoff-Beschürzung, sondern auch mit frisch-frechen Farben und einer poppigen Innenraumausstattung daher. Außen werten derbe Alufelgen den optischen Eindruck weiter auf. Doch sowohl beim Allrad als auch bei der Bodenfreiheit bleibt der kleine Bolide ein Blender: Nichts dergleichen ist an Bord. Der Frontantrieb - jedoch unterstützt von diversen Traktionshilfen - muss genügen.

Der 500L Trekking macht mit dem stärksten Dieselmotor die beste Figur. Der Vierzylinder legt sich mit 120 PS (88 kW) ins Zeug und stemmt 320 Nm Drehmoment auf die Kurbelwelle. Der Selbstzünder ist bereits unmittelbar nach dem Kaltstart hellwach und knurrt sich munter auf Betriebstemperatur. Dann wird er leiser und entwickelt kernigen Durchzug.

Einmal warmgefahren, fügt sich auch die Start-Stopp-Automatik an jeder roten Ampel ihrer eigentlichen Bestimmung und schaltet ab. Das schont Umwelt und Geldbeutel. In etwas mehr als elf Sekunden schiebt sich der Wagen an der Tempo-100-Marke vorbei, um sich kurz jenseits der 180 km/h dem Luftwiderstand zu beugen.

Die manuelle Sechs-Gang-Schaltung spurt bestens, hat die Neigung zum Teigigen aber noch immer nicht ganz abgelegt. Im kombinierten Verbrauch sollen weniger als fünf Liter die Einspritzdüsen passieren, im Test waren es 6,3 Liter - auch kein wirklich schlechter Verbrauchswert.

Fiat legt beim 500 L viel Wert auf Familientauglichkeit. Neben großzügigen Raumwerten wartet der Wagen mit robuster Materialkonzeption auf. Der Kofferraum schluckt zwischen 400 und 1 300 Litern Last. Was fehlt, ist eine Mittelarmlehne am Fahrersitz. Reichlich vorhanden sind dafür aber die Ablagen. Die Mittelkonsole hält die Regler der Klimatisierung und wird im oberen Bereich vom Multidisplay abgeschlossen. Die Armaturen sind bis auf den Bordcomputer als Analoginstrumente ausgeführt.

Den 500 L Trekking gibt es ab 19 550 Euro in der ersten Benziner-Version mit 95 PS (70 kW). Für den getesteten Diesel mit 120 PS (88 kW) werden 22 650 Euro aufgerufen. raw

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