Lancia: Ein Thema aus Amerika

Lancia wagt mit dem Thema und dem Voyager auf Chrysler-Basis den Neustart.

Düsseldorf. Nur 18 Monate nach der Übernahme Chryslers von Daimler und einem Investitionsvolumen von einer Milliarde Dollar verschafft Fiat seiner Edeltochter Lancia ein Comeback in die obere Mittelklasse. Basis für den neuen Lancia Thema ist der Chrysler 300, dessen Plattform auf der Mercedes-E-Klasse basiert.

Zusammen mit innovativer Technik, die die Sicherheit im Fokus hat, und europäischen Fahreigenschaften, erhofft man sich mit diesem Coup, die Marke Lancia in Europa wieder stärken zu können.

Gleichzeitig komplettiert der in den USA überaus erfolgreiche Ur-Van Voyager die Lancia Angebotspalette. Auch er wurde „italienisiert“, also mit italienischer Finesse und Handwerkskunst für den europäischen Markt hergerichtet. Vor allem seine Fahreigenschaften wurden dem europäischen Fahrverhalten angepasst.

In Zeiten der Globalisierung dürfte es auch konservative Kunden nicht abschrecken, dass der neue Lancia Thema ein echter Italo-Amerikaner ist, der im kanadischen Bundesstaat Ontario produziert wird, wie auch der Lancia Voyager. Die Lancia-Techniker mussten sich bei den neuen Modellen allerdings gewaltig umstellen. Erstmals nach langen Jahrzehnten rollen nun wieder heckangetriebene Lancia von den Bändern. Viele eingefleischte Fans wird es freuen.

Der neue Thema besticht durch eine exzellente serienmäßige Ausstattung zu einem guten Preis, die Basis für die erhofften Verkaufserfolge. 41 400 Euro kostet die Basis- Variante Gold mit dem Drei-Liter-V6 und 140 kW/ 190 PS. In der Executive- Ausstattung, die man wahlweise mit dem stärkeren Diesel, der 176 kW/239 PS auf die 20-Zoll-Leichtmetallräder bringt, müssen 50 900 Euro bezahlt werden.

Plattform und Architektur waren durch die Basis von Chrysler vorgegeben. Das Blechkleid schneiderten die italienischen Designer selbstverständlich neu und griffen bei Scheinwerfer und Kühlergrill auf Elemente des alten Thema aus den 80er Jahren zurück. 70 aktive Sicherheitsvorrichtungen unterstützen die Fahrt, im Executiveauftritt gibt es alles sogar serienmäßig. Eine Rückfahrkamera zum Beispiel signalisiert selbsttätig im Display mit „ready“ beim Einlegen des Rückwärtsganges, ob hinten alles frei ist.

Mit seiner Länge von 5,06 Metern und einer Breite von 1,48 Metern gehört der Lancia Thema zu den ausgewachsenen Modellen in seiner Klasse. Sein Verbrauch liegt im kombinierten Schnitt bei 7,1 Liter/100 km Diesel oder 9,4 Liter/100 km Benzin. Selbstverständlich kommen alle Triebwerke mit Euro 5 Abgasnorm daher. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h gibt Lancia je nach Motorisierung mit 7,9 Sekunden bis 10,1 Sekunden an. Die Höchstgeschwindigkeit soll von 232 km/h bis 240 km/h reichen.

Auch beim Voyager hat Lancia etwas getan. Der Ur-Van hatte als Chrysler viele Fans, nicht nur in den USA. Da es in Europa, außer in England und Irland, die Marke nicht mehr geben wird, hofft Lancia auf eine Fortsetzung des Erfolgs unter dem Edel-Label. Am äußeren Erscheinungsbild hat es leichte Modifizierungen gegeben, aber unter dem Blech gab es italienische Änderungen.

Angeboten wird der Lancia Voyager mit einem Vier-Zylinder 163-PS-Diesel und dem aus dem Thema bekannten 3,6-Liter-V6-Benziner. Dank seiner üppigen Abmessungen (5,21 Meter Länge, 1,75 Meter Breite) und den beiden hinteren Sitzbänken, die man platt umklappen kann, gilt der Voyager auch als wahrer Lademeister.

Die Technik des neuen Voyagers ist auf neuestem Stand. Im kombinierten Schnitt verbraucht der rund 2,7 Tonnen schwere Van 10,8 Liter pro 100 Kilometer (Benzin) oder 7,9 Liter pro 100 km (Diesel). Die Höchstgeschwindigkeit wird mit rund 200 km/h angegeben. Für beide Varianten des Lancia-Vans gilt der einheitliche Preis von 39 900 Euro.

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