Mercedes GLK: Ein nobler Wühler

Der GLK ist gründlich überarbeitet worden. Sieben Motoren stehen zur Wahl.

Düsseldorf. Auf den ersten Blick wird man dem Mercedes GLK nicht ansehen, dass er fit gemacht wurde für die nächste Runde seines Modell-Lebens. Minimal sind die Änderungen. Hier die Scheinwerfer neu gestaltet, da das Tagfahrlicht installiert. Am Heck wurden das Blech dezent neu geformt, die Rückleuchten leicht verändert, auch die Auspuff-Enden.

Den markanteren Schritt nach vorn geht Mercedes unterm Blech. Auf Wunsch kann man den Wagen vollstopfen mit Assistenzsystemen, die es schon in S- und E-Klasse gibt. Der Radar gestützte Tempomat samt Abstandshalter gehört dazu, die automatische Ein- und Ausparkfunktion, der Spurhalte-Assistent, das ausgezeichnete System, mit dem man Radio, Navi, Klima und vieles mehr mit einem einzigen Drehknopf steuern kann. Im Nu hat da die Aufpreisliste einen fünfstelligen Wert angenommen.

Bei den Motoren dreht sich alles um weniger Verbrauch. Sechs Diesel und ein Benziner stehen zur Wahl, die alle weniger verbrauchen als die Vorgänger-Modelle. Gleich 17 Prozent Verbrauchsminderung sind es beim Top-Diesel im GLK 350 CDI 4Matic Blue Efficiency, der im Schnitt nunmit knapp sieben Litern auf 100 Kilometer auskommt, dafür aber 24 kW/34 PS mehr aus seinen sechs Zylindern mit drei Litern Hubraum holt, insgesamt nun 195 kW/265 PS.

Das Leistungsspektrum bei den Dieseln beginnt mit dem GLK 200 CDI Blue Efficiency mit 105 kW/ 143 PS. Der Sechs-Zylinder-Benziner im GLK 350 Blue Efficiency leistet 225 kW/306 PS und verbraucht zwischen 8,1 und 8,6 Liter auf 100 Kilometer. Genau betrachtet ist der GLK (ab 36 235,50 Euro) die Geländeversion der C-Klasse.

Dass er im Namen dennoch das G trägt, hängt mit der Offroad-Tradition der Marke zusammen. Seit 33 Jahren wird die G-Klasse gebaut, für viele das Nonplus-Ultra eines Geländewagens. Der schreckt imschweren Gelände vor beinahe nichts zurück und wurde 2012 technisch mal wieder an die Zeit angepasst und auch auch in einer Kopfschüttel- Version angeboten.

Der Zwölf-Zylinder mit 612 PS wird für 264 000 Euro pro Stück verkauft. Los geht es mit 211 PS und 85 000 Euro, was kein wirklicher Trost ist, aber zeigt, wie weit das globale Interessentenspektrum reicht. Der „Oldie“ verkauft sich nach wie vor durchaus gut. 4 330 Exemplare waren es 2009, 2010 schon 6 600 weltweit.

In dieser Tradition steht der GLK. Er ist mit seiner Technik bestens gerüstet für die großen und kleinen Fluchten aus dem Asphhalt- Alltag. Die Voraussetzungen für eine Offroad-Partei sind gut, denn außer den beiden Modellen mit den kleinsten Motoren verfügen alle anderen Versionen über Allradantrieb. Die Kraft wird dabei mit 45 zu 55 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt. Gut die dezente Höherlegung und die hohe Sitzposition.

Zur Wahl stehen drei Fahrwerksvarianten, eines, was den Wagen zwei Zentimeter tiefer legt, eins, was ihn drei Zentimeter höhermacht, und ein Sportfahrwerk. Der elektronisch gesteuerte permanente Allradantrieb, das spezielle, ans Gelände angepasste ESP, die Hold-Funktion am Berg und die Möglichkeit, in der Sieben-Gang-Automatik den ersten Gang zu arretieren und ihm eine Maximalgeschwindigkeit aufzuzwingen, lassen den GLK zu einem eindrucksvollen Kletterer werden, wie erste Ausfahrten ins Hochgebirge bewiesen.

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