Mitsubishi Outlander: Flaggschiff mit drei Herzen

Der Plug-in Hybrid Outlander ist das erste SUV mit Elektro-Antrieb.

Mitsubishi Outlander: Flaggschiff mit drei Herzen
Foto: we

Düsseldorf. Vor gut fünf Jahren hatte Mitsubishi mit seinem i-MiEV den Wettbewerb um alltagstaugliche Elektroautos ins Rollen gebracht. Es war das erste in Großserie produzierte Fahrzeug mit reinem Elektroantrieb. Für den inzwischen in Electric Vehicle umbenannten Cityflitzer (ab 23 790 Euro) gibt Mitsubishi eine erweiterte maximale Reichweite von 160 km an.

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Nach dem kleinen Elektropionier haben die Japaner jetzt ganz oben nachgelegt. Ihr Outlander kann auch als Plug-in Hybrid geordert werden. Damit sei das Flaggschiff als erstes Allrad-SUV (Sports Utility Vehicles) mit Elektro-Antriebstechnik am Markt, heißt es bei der Marke. In der Branche werden derzeit Plug-in Hybriden größere Chancen eingeräumt als dem klassischen Batterie-Auto.

Allerdings halten sich bei beiden die Zulassungen in Grenzen, denn bei alternativen Antrieben hat der deutsche Autofahrer neben Reichweite und Lademöglichkeiten vor allem den Preis im Auge. Der beginnt beim Outlander PHEV ab 39 990 Euro. Der geräumige Japaner ist u. a. mit Klima-Automatik, Licht- und Regensensor sowie einem Tempomat werksseitig ausgestattet.

Das Antriebspaket für das ohne Kardanwelle arbeitende reinrassige SUV haben die Japaner an der Vorderachse mit einem 121-PS-Benziner und Generator (95 PS) sowie einem Elektro-Motor geschnürt, einen zweiten ebenfalls 82 PS starken E-Motor an der Hinterachse platziert. Obwohl größere SUVs in unseren Regionen überwiegend mit Diesel fahren, hat sich Mitsubishi auch mit Blick auf die internationalen Märkte für einen Benziner entschieden.

Startknopf gedrückt, Hebel der Ein-Gang-Automatik in Stellung gebracht - fast lautlos setzt sich der Öko-Japaner in Bewegung. Die Schaltstufe entspricht von der Übersetzung her einem fünften Gang. Da der Plug-in Hybrid durch Zusatztechnik mit ca. 1 900 Kilogramm bis zu 300 kg mehr als der normale Outlander bewältigen muss, scheint es, als würde es eher etwas gemächlich losgehen. Doch nach wenigen Augenblicken kommt das Dickschiff durch das anliegende maximale Drehmoment schnell auf Touren, denn angefahren und beschleunigt wird mit beiden E-Motoren.

Geht es bergauf oder wird das Gaspedal zum Überholen kräftiger getreten, springt der Benziner kurzzeitig an, baut Energiespitzen ab. Steigt der Tacho über 120 km/h - zum Beispiel auf der Autobahn - wird der Vierzylinder automatisch über die Vorderräder aktiv, der hintere E-Motor bleibt zugeschalten. Der Bordcomputer zeigt Energiefluss, Batteriestand oder den jeweiligen der drei Fahrmodi an.

Bei der rein elektrischen Reichweite nennt Mitsubishi 52 Kilometer. Laut Statistik werden unter der Woche in Deutschland als durchschnittliche Tagesfahrleistungen rund 50 Kilometer unter die Räder genommen. Damit würde der Japaner im Idealfall ohne Emissionen auskommen - eine saubere Sache. Mit dem Benziner sind es rund 830 Kilometer. Er soll sich mit 1,9 Liter auf 100 km begnügen. Beim Test waren es gut vier Liter, was auch noch für das technische Konzept spricht.

Geladen wird der Outlander PHEV in fünf Stunden an der herkömmlichen Steckdose, mit einem Schnellladegerät in 30 Minuten. Zudem wird mit der Charge-Taste der Benzinmotor als Generatorantrieb zum Laden genutzt, selbst wenn das Fahrzeug an der Ampel steht.

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