Opel Adam Rocks: Ein Rocker im Paradies

Berlin (dpa-infocom) - Im Paradies gibt's keine Straßen. Deshalb bockt Opel den Adam zu einem Möchtegern-Geländewagen auf. Und weil im Garten Eden stets die Sonne scheint, erhält er ein großes Rolldach.

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Doch aufgepasst, in der Preisliste lauern höllische Gefahren.

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100 000 Bestellungen in gerade mal 18 Monaten - der kleine Adam ist für Opel ein großer Erfolg. Damit der auch anhält und die Beliebtheitskurve nicht mit der Laufzeit nach unten geht, legen die Hessen jetzt noch einmal nach und bieten den Charmebolzen ab Ende September auch als Adam Rocks an. Für Preise von 15 990 Euro aufwärts wird der kunterbunte Stadtflitzer dann zu einer in diesem Segment bislang unbekannten Mischung aus Kleinwagen, Möchtegern-Offroader und Cabrio.

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In fünf Sekunden lacht die Sonne

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Das wichtigste Extra des Rocks ist sein großes Faltdach. Das allein dürfte vielen schon die 1400 Euro Unterschied zum bislang teuersten Ausstattungsniveau wert sein. Relativ groß und wie alle Zierteile beim Adam natürlich auch in poppigen, mit dem Lack kontrastierenden Farben lieferbar, surrt es auf Knopfdruck binnen fünf Sekunden hinter der Rückbank und macht den Adam zum Open-Air-Modell.

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Zwar ist der Rocks damit weit entfernt von einem echten Cabrio. Doch wer die Seitenscheiben herunterlässt, genießt nicht weniger Frischluft als im offenen Fiat 500 oder dem Citroën DS3. Nur Mini ist in dieser Klasse mit dem Cabrio noch konsequenter, büßt dafür aber Punkte in der Praxiswertung ein. Nicht so der Adam: Sein Verdeck lässt sich auch bei Vollgas öffnen und bis 140 km/h schließen, und der ohnehin schon recht kleine Kofferraum (170 Liter) wird auch nicht weiter geschmälert.

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Fürs Abenteuer gewappnet

Während sich der Adam oben frei macht, schlüpft er unten herum in eine rustikale Freizeitkluft. Genau wie die Cross-Modelle der Konkurrenz gibt er als Rocks den Abenteurer und wappnet sich für die Widrigkeiten des Alltags. Natürlich bleibt es bei Frontantrieb, und die Anbauteile sehen robuster aus als sie eigentlich sind. Doch auf den ersten Blick geht der Adam Rocks mit 15 Millimetern mehr Bodenfreiheit, Unterfahrschutz und Schwellerleisten fast als Geländewagen für den Großstadt-Dschungel durch. Und mehr muten die Besitzer ja auch ernstzunehmenden SUV nur selten zu.

Ernst macht Opel dagegen unter der Haube. War dort bislang beim 1,4 Liter großen Vierzylinder mit 74 kW/100 PS Schluss, lässt der Rocks jetzt ein bisschen die Muskeln spielen. Zwar bleibt ihm (noch) der etwa 103 kW/140 PS starke Top-Motor des kommenden Adam S verwehrt. Doch auch mit jetzt maximal 85 KW/115 PS kommt schon deutlich mehr Freude auf. Bis zu 170 Nm lassen beim forschen Kavalierstart kurz die Räder quietschen, dann bäumt sich der Adam auf und stürmt so vehement davon, dass die 100er-Marke erstmals in weniger als zehn Sekunden fällt und die Tachonadel mit Bleifuß an der 200 kratzt - selbst wenn die Stoppuhr am Ende doch nur 9,9 Sekunden zeigt und im Datenblatt ein Spitzentempo von 196 km/h steht.

Sechs Richtige: Endlich moderne Getriebe

Gestützt wird das sportliche Fahrgefühl von einer zweiten Premiere: einem neuen Getriebe. Das ist knackig und kurz abgestuft, lässt sich sehr leichtgängig bedienen - und hat vor allem endlich sechs Gänge. Weil auch der Motor mit der Zeit geht, sich die 999 Kubikzentimeter Hubraum auf nur drei Zylinder verteilen und zur Leistungssteigerung ein Turbo zum Einsatz kommt, gibt sich der Adam Rocks zumindest auf dem Prüfstand relativ sparsam: 5,1 Liter und ein CO2-Ausstoß von 119 g/km stehen im Datenblatt. Und wer den gleichen Motor mit 66 kW/90 PS bestellt, der kann sogar noch 0,6 Liter und 14 g/km abziehen.

Wie im echten Leben sind die Rocker allerdings auch bei Opel mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. Denn so schick, sportlich und trendy der Adam Rocks auch sein mag, so schnell geht das Vergnügen ins Geld. Mit den 15 990 Euro für das Basis-Modell oder den 18 790 Euro für die 115 PS-Version ist es nicht getan. Die über 20 Seiten starke Preisliste bietet so viele Extras von der farbigen Grillspange über den Dekoraufkleber auf der Spiegelkappe bis zur Lenkradheizung, dass die Bestellung erstens schnell ein bisschen länger dauert und zweitens gern etwas teurer wird. 25 000 Euro sind jedenfalls schnell zusammen. Aber immerhin hat man dafür ein so individuelles Auto, dass man wohl nie einen exakt baugleichen Adam sehen wird. Und zumindest beim Infotainment tritt Opel auf die Kostenbremse: Nur 300 Euro kostet der Touchscreen, über den sich Apps vom Webradio bis zur Navigation einbinden lassen.

Fazit: Ein Auto wie ein Überraschungsei

Peppig und pfiffig war der Adam schon. Doch mit dem Rocks und dem neuen Motor wird das Spektrum jetzt noch deutlich größer. Denn der Adam Rocks ist ein Auto wie ein Überraschungsei und bietet gleich drei Dinge auf einmal: Sportlichkeit, ein bisschen Offroad-Feeling und jede Menge Sonnenschein.

Datenblatt: Opel Adam Rocks 1.0Ecotec

Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke

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