Opel Astra GTC: Mit Sportsgeist gegen die Konkurrenz

Berlin (dpa-infocom) - Der Opel Astra bekommt einen sportlichen Bruder: Wem der Fünftürer zu brav und der Kombi zu bieder ist, dem verkaufen die Hessen seit kurzem den neuen GTC.

Der Opel Astra GTC steht ab sofort beim Händler und ist ab 19 900 Euro erhältlich. Der Wagen ist mehr als nur der Dreitürer für die Preiskorrektur. Erstens kostet er nicht weniger, sondern sogar rund 1000 Euro mehr als das konventionelle Schrägheck. Zweitens bekommt er ein überraschend eigenständiges Design, das leidenschaftlicher und kraftvoller ist als bei den anderen Modellen.

Eigenständiges Design mit mehr Muskeln

Der GTC geht deutlich in die Breite, wird ein wenig flacher, duckt sich tiefer auf die Straße und macht insgesamt einen sehr muskulösen Eindruck. Damit wird er zum sportlichen Verführer, der weniger gegen Golf und Co. als gegen den VW Scirocco oder den Peugeot RCZ antritt. Dazu gibt es innen auf Wunsch stärker konturierte Sportsitze mit sehr gutem Seitenhalt, ein paar neue Zierleisten und Konsolen sowie ein Cockpit, in dem man sich schnell zurechtfindet.

Den Preis für den schönen Schein zahlen im GTC wie bei allen Coupés die Hinterbänkler. Sind sie erst einmal in den Fond geklettert, können sie zwar trotz der reduzierten Kopffreiheit ganz ordentlich sitzen. Doch wo man vorne durch die optionale Panoramascheibe ganz neue Perspektiven genießt und einen grandiosen Ausblick hat, sieht man hinten durch die kleinen Seitenscheiben kaum etwas. Das merkt spätestens beim Rangieren auch der Fahrer. Denn wer nach hinten schaut, dem ist der Blick von den breiten Karosserieblechen und der kleinen Heckscheibe verbaut. Frei von Kritik bleibt der Kofferraum: Er schluckt 380 Liter und lässt sich bei Bedarf auf 1165 Liter erweitern.

Neues Fahrwerk für mehr Fahrspaß

Aber der GTC will nicht nur sportlich aussehen. Er soll auch so fahren. Deshalb haben die Ingenieure dem Dreitürer ein deutlich verfeinertes Fahrwerk spendiert. Vorn setzen die Entwickler auf eine so genannte HiPer-Strut, die sonst vor allem bei Rennwagen eingesetzt wird. Sie erhöht die Spurstabilität, reduziert die Antriebskräfte in der Lenkung und gibt dem Fahrer das gute Gefühl, den Wagen immer unter Kontrolle zu haben. Hinten dagegen wird ein so genanntes Wattgestänge montiert, das die Stabilität verbessert und den Komfort erhöht.

Obwohl der GTC satt und stramm auf der Straße liegt, wirkt der Wagen deshalb nicht polternd und unkommod. Den Grad von Härte und Kompromissbereitschaft kann der Fahrer dabei jederzeit beeinflussen. Mit dem Flexride-Fahrwerk lassen sich nicht nur die Dämpfer auf Knopfdruck verändern. Gleichzeitig justiert die Elektronik die Lenkkraftunterstützung, sortiert bei den Automatikvarianten die Schaltpunkte neu und hebt im Sportmodus das Drehzahlniveau an.

Elektronisch aufgerüstet

Das ist nur eines von vielen Gimmicks, mit den Opel auf der Ausstattungsliste punkten möchte. Daneben gibt es eine Kamera, die Verkehrszeichen lesen, die adaptiven Scheinwerfer steuern und den Abstand zum Vordermann überwachen kann. Außerdem führt Opel eine neue Generation von Navigationssystemen ein.

Zum Start bietet Opel den Astra GTC mit vier Benzinern und einem Diesel an. Sie decken ein Leistungsspektrum von 74 KW/100 PS bis 132 kW/180 PS ab und ermöglichen bis zu 220 km/h. Dabei macht der vorerst einzige Diesel eine besonders gute Figur. Er leistet 121 kW/165 PS und bringt den Dreitürer mit bis zu 380 Nm Drehmoment flott in Fahrt. Das Getriebe ist kurz und eng gestuft, und mit ein bisschen Schaltarbeit steigt in jeder Kurve der Fahrspaß. Bei höheren Drehzahlen ein wenig laut und rau, aber sonst sehr dezent und kultiviert, schafft er den Sprint auf Tempo 100 in 8,9 Sekunden. Schluss ist bei 210 km/h. Dank serienmäßiger Start-Stopp-Automatik ist er auf dem Prüfstand dennoch mit 4,8 Litern zufrieden und kommt so auf einen CO2-Ausstoß von 127 g/km.

Fazit: Lust und Leidenschaft statt Langeweile

Mit seinem sportlichen Design und dem strammen Fahrwerk überzeugt der Astra GTC. Lange allerdings wird er seine Spitzenstellung in der Modellpalette nicht behalten. Schon im nächsten Frühjahr kommt das Sportmodell OPC. Das wird den Dreitürer bei Motorleistung und sportlicher Fahrcharakteristik übertreffen.

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