SsangYong Korando: Der Aufsteiger mit dem Zwillingsadler

Die Koreaner haben den Korando dichter an die Konkurrenz geführt.

Düsseldorf. Der Drache reckt sich. Ssang Yong heißt auf koreanisch Zwillingsdrache. Über zwei Jahre war er aus Deutschland verschwunden, weil die Automarke mit ihren Angeboten der Konkurrenz weit hinterher lief. Seit 2011 macht man die Drachen-Autos wieder fit für anspruchsvolle Kundschaft.

Mit dem neuen Korando ist das schon gut gelungen. Das ist der Aufsteiger der Marke, ein gut gebautes Auto, das mit rotem Leder innen geradezu edel daher kommen kann. Und überhaupt die Anmutung. Innen überrascht klares Design, keine fernöstlichen Formspielereien. Die Materialen wirken überaus ansprechend für diese Preisklasse.

Was der Korando genau kostet, sagen die Südkoreaner noch nicht, verweisen darauf, dass sie sich vom Preis des Vorgängers - ab 19 900 Euro - nur wenig entfernen wollen. Verkauft wird ab Mitte November bei 120 Händlern, nicht exklusiv bei reinen SsangYong-Händlern, sondern in Häusern, die viele Marken anbieten.

Das Außendesign ist gegenüber dem Vorgänger im Detail geschärft worden, das hat dem Wagen sehr gut getan. Große Fenster und die hohe Sitzposition sorgen für beste Rundumsicht. Der Einstieg hinten ist sehr bequem. Hier erwarten die Passagiere üppige Platzverhältnisse mit gut Luft für Knie und Kopf. Schade ist, dass es auch gegen Aufpreis kein festes Navigationssystem gibt, das muss der Händler nachträglich einbauen.

Der Kofferraum schluckt 486 Liter, die Ladeluke ist etwas schmal geschnitten, die Ladekante hat angenehme Höhe und der Laderaumboden ist teilbar. Sechs Airbags sorgen für Sicherheit. Zwei Diesel gibt es (149 PS und 175 PS) und einen Benziner (149 PS), alles Zwei-Liter-Maschinen, die angemessen kultiviert laufen.

Der Wagen ist kein ganz schneller, die Endgeschwindigkeiten liegen, je nach Motor, zwischen 163 und 180 km/h. Die sechs Gänge schalten sich tadellos. Bei der Sechs-Gang-Automatik ist noch Luft nach oben. Sie ist nicht die schnellste und die Schaltpausen sind deutlich ruckelnd spürbar. Sehr gut ist die Straßenlage, gelegentlich mutet der Wagen im hinteren Bereich etwas hart gefedert an.

Der Wagen hat wahlweise Vorderradantrieb oder Allradantrieb. Bei dem wird im Normalfall die Kraft nur auf die Vorderräder übertragen. Melden Sensoren, dass die Traktion schwindet, wird die Kraft blitzschnell zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt, das geht bis 50 zu 50.

In zwei Jahren soll ein kleinerer SsangYong-SUV auf den Markt kommen, dann gibt es auch einen neuen Rexton. Derzeit verkaufen die Koreaner weltweit rund 150 000 Autos im Jahr, 10 000 davon in Europa.huk

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