Volkswagen CC: Zwei Buchstaben für Noblesse

Im CC sorgen neue elektronische Helfer für mehr Komfort und Sicherheit.

Düsseldorf. Das doppelte C am Ende des Passat macht den Unterschied. Steht hinter dem Modellnamen nämlich CC, weiß der Kenner, dass dies die besonders feine Version der Limousine ist. Als dieses Modell vor 2008 aus der Taufe gehoben wurde, war man in Wolfsburg skeptisch.

Würde man mit in den geplanen sieben Produktionsjahren 320 000 Exemplare davon weltweit verkaufen, wäre das ein großer Erfolg. Nun hat VW zur eigenen Überraschung dieses Ziel schon nach der Hälfte der Strecke erreicht. Viel Zeit fürs Schulterklopfen nehmen sich die Wolfsburger nicht, Facelift ist angesagt beim unerwarteten Bestseller.

Und der rückt nun schon im Namen ab vom Wort Passat und nähert sich in seiner zweiten Lebenshälfte im Design dem Phaeton an. CC wird also künftig die schönste Limousine des Konzerns heißen.

Der Wagen wirkt vorn und hinten noch eleganter, noch gediegener, vor allem das Heck hat deutlich gewonnen. Vorn wird sich der CC sein Leben lang mit dem Vorurteil rumschlagen müssen, er sähe an der Front aus wie ein kleiner Phaeton, was ja eigentlich kein Nachteil ist - wenn man das VW-Flaggschiff mag.

Aber da werden die Meinungen weit auseinander gehen. Wer automobiles Understatement mag, wird den neuen CC lieben, besonders in schwarz und in weiß macht der Wagen was her. Ganz vom Passat hat man sich innen nicht gelöst, zumindest innen, und das ist gut so. Es blieb bei viel Weite, viel Eleganz und es dominieren nach wie vor Materialien, die vom Feinsten sind und auch Autos eine Etage höher schmücken würden.

Dem noblen Anspruch verpflichtet hat VW beim Fahrkomfort noch mal aufgesattelt. Jetzt ist es innen noch einen Tick stiller beim Fahren, die Geräuschdämmung wurde mit vielen kleinen Eingriffen weiter optimiert. Auf Wunsch gibt es spezielle Akustikfolien für die Seitenscheiben, die ein wenig mit dazu beitragen, dass der Lärm der Welt noch weniger eindringt. Und es dauert nun länger, bis Sonnenwärme durch die Frontscheibe nach innen dringt.

Klimakomfortscheibe wird das Ding nun genannt und besteht aus sechs Schichten, u. a. aus einer Akustikfolie, zwei so genannten Sicherheitsfolien und natürlich aus dem eigentlichen Glas. Im Kern geht es darum, dass weniger Infrarote Strahlung durchkommt. Und bei Frost sorgen Teile dieser Sandwich- Scheibe dafür, dass die Frontscheibe beheizt werden kann - ganz ohne Heizdrähte.

Noch dichter an die Oberklasse rückt der CC mit einer ganzen Reihe elektronischer Assistenzsysteme, die serienmäßig angeboten werden. Erstmals in einem Volkswagen überhaupt warnt die Elektronik vor einem Fahrzeug im toten Winkel und greift, wenn nötig, in die Lenkung ein. Und die Kaffeetasse hat Einzug gehalten ins Display: Leuchtet sie auf, meint das Auto, sein Fahrer habe dringend eine Pause nötig. Ausgeruht kann er sich dann auf Verkehrszeichenerkennung freuen und das adaptive Fernlicht genießen, das das Licht so streut, wie es optimal für Fahrer und Gegenverkehr ist.

Weitere Hilfe bietet ein Parkassistent an, der Parklücken erkennt. Danach: Hände weg vom Lenkrad, man wird geparkt - immer noch etwas unheimlich. Und nun darf auch der CC getreten werden. Dezenter Stups unter dem Kofferraum und die Kofferraumklappe öffnet sich allein. Braucht kein Mensch wirklich. Aber man gewöhnt sich gern daran.

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