Umbau bei Behinderung: Jeder kann alleine Auto fahren

Umbau ermöglicht Behinderten, einen Wagen zu steuern.

Krefeld. Die Technik macht es möglich: Ein junger Mann, der keine Beine und keine Arme hat, fährt alleine mit dem Auto quer durch Europa. Er bedient das Fahrzeug mit nur einem Finger, den ihm die Ärzte an den Stumpf genäht haben.

„Das ist kein besonderer Einzelfall, die Wagen können mittlerweile so umgerüstet werden, dass so gut wie jeder, egal welche Behinderung er hat, fahren kann“, berichtet André Stapper vom Volkswagen Nutzfahrzeugezentrum Tölke & Fischer in Krefeld, das sich auf das Thema spezialisiert hat.

Jeder Fahrzeughersteller bietet mittlerweile ab Werk Modifizierungen wie beispielsweise spezielle Lenkhilfen, Pedalumbauten oder Schwenksitze an. Die Kosten für den Umbau variieren je nach Bedarf. Ein Bremshebel, für Menschen, die nur ein Bein haben, kostet etwa 150 Euro, für eine Heckausrüstung, die Rollstuhlfahrern den Einstieg erleichtert, muss man mit mindestens 6000 Euro rechnen.

„Jedes Fahrzeug muss aber individuell auf die Person zugeschnitten werden. Deshalb gibt es spezielle Umrüster, die dies in Zusammenarbeit mit dem Hersteller übernehmen“, so Stapper. Jeder Wagen sei ein Unikat.

Was viele nicht wissen, ist, dass der Umbau gefördert wird. Die Kosten werden — abhängig vom Sachverhalt — von der Rentenversicherung, der Unfallversicherung oder der Bundesagentur für Arbeit übernommen. Für wen was infrage kommt, wissen meist die Umrüsterfirmen.

Wer schon einen Führerschein besitzt, muss nur noch einen speziellen Kurs bei einer Fahrschule belegen, dann kann er auch ganz Europa bereisen.

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