Vorbeifahren verboten: Motorradfahrer müssen im Stau ausharren

Essen (dpa/tmn) - Es wäre so einfach: mit dem Motorrad einfach zwischen den Autos durchfahren, statt stundenlang mit ihnen im Stau zu stehen. Erlaubt ist das aber nicht - was für Biker nicht unproblematisch ist.

Staut sich auf Autobahnen der Verkehr, dürfen Motorradfahrer nicht an den stehenden Fahrzeugen vorbeifahren. Sie müssen sich wie alle anderen Verkehrsteilnehmer in die Blechschlangen einreihen und in Geduld üben, bis die nächste Ausfahrt kommt. Darauf weist Matthias Haasper vom Institut für Zweiradsicherheit in Essen hin. Das Stehenbleiben im Stau belaste Biker allerdings mehr als Autofahrer - daher werde diese Regelung in Fachkreisen diskutiert.

Frühzeitiges Ermüden beim Stop-and-go, gesundheitsschädliche Beeinträchtigung durch Abgase und die Gefahr, am Stauende übersehen zu werden, sind laut Haasper Probleme, von denen Motorradfahrer im Stau besonders betroffen sind. Erlaubt ist theoretisch, dass sie ganz links andere Fahrzeuge überholen. An dieser Stelle ist jedoch nur selten Platz für einen ausreichenden Sicherheitsabstand - deshalb kommt das in der Praxis meist nicht infrage.

Wer im Stau mit einem Motorrad andere Fahrzeuge rechts überholt, muss laut Sven Radmacher vom Deutschen Verkehrsrat (DVR) mit einem Bußgeld von 100 Euro und 3 Punkten in Flensburg rechnen. Das Befahren des Seitenstreifens werde mit 75 Euro und 2 Punkten geahndet.

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