TV-Abschied auf Raten ARD setzt Vorabendserie „Verbotene Liebe“ ab

Die Schauspieler hatten gekämpft, die Fans sowieso. Doch an diesem Freitag ist endgültig Schluss mit dem ARD-Dauerbrenner „Verbotene Liebe“. Es war ein Abschied auf Raten.

 Tanja von Lahnstein (Miriam Lahnstein) und Ansgar von Lahnstein (Wolfram Grandezka) sind am Freitag zum letzten Mal im Fernsehen zu sehen.

Tanja von Lahnstein (Miriam Lahnstein) und Ansgar von Lahnstein (Wolfram Grandezka) sind am Freitag zum letzten Mal im Fernsehen zu sehen.

Foto: © ARD Thorsten Jander

Berlin/München (dpa). Endgültiges Aus für die ARD-Serie „Verbotene Liebe“: Nach 4664 Episoden ist an diesem Freitag (18.50 Uhr) Schluss. Etwas mehr als 20 Jahre nach dem verhängnisvollen Treffen von Jan und Julia am Flughafen ist die Serie Geschichte. Das teilte die Programmdirektion am Donnerstag in München mit. Als Grund wurde der „nachlassende Zuschauerzuspruch“ für die Vorabendserie angegeben. Zuletzt sahen jeden Freitag nach ARD-Angaben im Durchschnitt nur noch eine Million Zuschauer zu, der Marktanteil lag bei 4,8 Prozent.

Es war ein Abschied auf Raten: Schon im vergangenen Jahr hatte die ARD angekündigt, die Serie, die mit dem liebenden Geschwisterpaar Jan und Julia einst Kultstatus besaß und am 2. Januar ihren 20. Geburtstag gefeiert hatte, aus dem Programm zu nehmen.

Dann bekamen die Geschichte um die Reichen und Schönen aber nach Protesten von Fans und Schauspielern wie „VL“-Urgestein Gabriele Metzger (von Folge eins an als Charlie Schneider dabei) doch noch eine Chance als wöchentliche Seifenoper. Die Idee: mehr Action, weniger Handlungsstränge und eher filmisches Erzählen - ein Konzept, das nicht aufging. Vom 3. Juli an übernimmt Schauspielerin Cordula Stratmann den Freitagssendeplatz von der „Verbotenen Liebe“ mit ihrer neuen Serie „Die Kuhflüsterin“.

„Die „Verbotene Liebe“ hat ein Stück Fernsehgeschichte geschrieben, indem sie früh für Toleranz in der Liebe und Akzeptanz der gleichgeschlechtlichen Partnerschaft eingetreten ist“, wurde Programmdirektor Volker Herres zitiert. „In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich bei uns gesellschaftlich einiges verändert, einstige Tabus wurden hinterfragt und sind heute vielerorts keine mehr.“ Vor vier Jahren hatte die ARD bereits den Klassiker „Marienhof“ eingestellt, der seit 1992 im Programm war. Auch seine Quoten waren deutlich gesunken.

„Ihr Lieben, es gibt leider sehr, sehr traurige Nachrichten“, heißt es am Donnerstag auf der Facebook-Seite der „Verbotenen Liebe“. „Auch wenn es viele, viele sehr treue Fans der Serie gibt, mit denen wir hier eine sehr schöne Zeit verbracht und den neuen Folgen entgegengefiebert haben, haben die Einschaltquoten zuletzt nicht mehr für eine Fortsetzung gereicht.“ Die Macher der Serie bedankten sich „von ganzem Herzen für Eure Treue und für Eure Bereitschaft, für die Serie zu kämpfen“.

Viele Fans kommentierten diesen Eintrag betroffen. „Ich hab immer „Verbotene Liebe“ geschaut. Was kommt jetzt? Wieder ne doofe Ratesendung?“, schrieb eine Zuschauerin. Doch es gab auch andere Stimmen. „Wurde auch Zeit...“, schrieb eine. „War nicht mehr die „Verbotene Liebe“ von früher.“

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