Felix Baumgartner zu Geldstrafe verurteilt

Wien/Salzburg (dpa) - Nach seinem Rekordsprung aus 39 Kilometern Höhe galt der Extremsportler Felix Baumgartner als Superstar. Nun hat das Image des 43 Jahre alten Österreichers erste Kratzer bekommen.

Das Landgericht Salzburg sprach ihn wegen Körperverletzung schuldig und verurteilte ihn zu einer Geldstrafe von 1500 Euro. Schlagzeilen machte Baumgartner zudem mit politischen Äußerungen. Auch sein Umzug von Österreich in die Schweiz stieß bei manchen auf Unverständnis. Vor drei Wochen hatte der Extremsportler als erster Mensch und nur von einem speziellen Druckanzug geschützt im freien Fall die Schallmauer durchbrochen - das internationale Medienecho war gewaltig.

Die Körperverletzung liegt bereits zwei Jahren zurück. Der Salzburger hatte einem Lastwagen-Fahrer laut Urteil einen Fausthieb versetzt und ihn dabei verletzt. Als Baumgartner im Stau stand, soll er einen Streit zwischen dem Lkw-Fahrer und einem Autofahrer mitbekommen haben. Der 43-Jährige steigt aus und ergreift für den Autofahrer Partei. Dabei soll es zu dem Handgemenge gekommen sein. Baumgartner beteuert seine Unschuld, sein Anwalt spricht von Notwehr. Der Österreicher selbst sagte öffentlich nichts zu dem Fall.

Bei seinem letzten Eintrag auf seiner Facebook-Seite am Sonntag ist er in Gedanken noch bei seinem waghalsigen Sprung und freut sich über seine Vorbildwirkung: „Wir haben die nächste Generation inspiriert.“ Dazu Bilder von einem Baby und von Kindern im nachgebauten Druckanzug von Baumgartners Rekordsprung im Oktober.

Schlagzeilen machte der ehemalige Kfz-Mechaniker auch mit seiner politischen Einstellung. Bei dem ersten Besuch in seiner Heimatstadt Salzburg nach dem Rekordsprung sagt er: „Wir würden eine gemäßigte Diktatur brauchen, wo es ein paar Leute aus der Privatwirtschaft gibt, die sich wirklich auskennen.“

Ambitionen in die Politik zu gehen, habe er nicht. Am Beispiel des kalifornischen Ex-Gouverneurs Arnold Schwarzenegger habe er gesehen: „Du kannst in einer Demokratie nichts bewegen.“ Das Angebot von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, künftig als Sonderbotschafter der Vereinten Nationen für die Jugend tätig zu sein, will der Extremsportler allerdings annehmen.

Kritisiert wurde Baumgartner auch dafür, dass er wegen des Geldes nun in der Schweiz lebt. „In der Schweiz hat man die Möglichkeit, sich mit dem Finanzminister zu einigen. Da muss man Unterlagen auf den Tisch legen und weiß, woran man ist“, erklärte er der „Kleinen Zeitung“. Wieviel der 43-Jährige für seinen Sprung erhalten hat, ist unklar - es wird eine Gage von mehreren Millionen Euro vermutet.

Nach dem Sprung hatte Baumgartner das Ende seiner Karriere als Extremsportler verkündet. Er will künftig als Helikopterpilot arbeiten und eine Familie gründen.

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