Stiftung gibt Pläne für Berliner Schloss frei

Berlin (dpa) - Der Bauplan für die Wiedererrichtung des Berliner Schlosses steht nun fest: Die verantwortliche Stiftung bewilligte am Mittwoch den Entwurf des italienischen Architekten Franco Stella.

Danach soll das Schloss mit drei der vier Originalfassaden neu errichtet werden. Die Stiftung hält an der Option für die Verwirklichung der historischen Kuppel fest. Über das Projekt von 552 Millionen Euro muss der Bundestags-Haushaltsausschuss abstimmen, teilte die Stiftung Berliner Schloss Humboldtforum mit. Danach schließt sich das Genehmigungsverfahren der Berliner Baubehörden an.

Die Stiftung halte am Terminplan fest, sagte der Vorsitzende Rainer Bomba. „In zwei Jahren wollen wir den Grundstein legen, 2014 geht es mit den Baumaßnahmen in vollem Umfang los“, ergänzte der Staatssekretär im Bundesbauministerium.

Nach dem Entwurf von Stella wird der Schlüterhof zum Teil seine barocke Gestalt zurückerhalten. Als moderne Fassade wird die Ostseite in Richtung Spree in Beton gebaut. Zum Herzstück wird die sogenannte Agora gehören, ein Raum für Veranstaltungen und Kongresse.

Der Wiederaufbau der markanten Kuppel ist zwar vorgesehen, aus Kostengründen verzichtet der bisherige Entwurf aber auf die Originalverzierungen. Die Kellerreste sollen erhalten werden, einige sollen zugänglich sein. Die Schlossfundamente werden durch ein „Archäologisches Fenster“ teilweise zu sehen und zu begehen sein. Ein Korridor, auch Forum genannt, soll durch das Schloss einen Durchgang in Nord-Süd-Richtung ermöglichen.

Mit seinem Entwurf für den Original-Wiederaufbau hatte Stella einen internationalen Wettbewerb gewonnen. Das Schloss war im Krieg beschädigt und von der DDR 1950 gesprengt worden. In den 70er Jahren entstand an dem Ort der Palast der Republik, wo auch die DDR-Volkskammer ihren Sitz hatte. Der Palast wurde inzwischen ebenfalls abgerissen.

Der Bund hatte aus Spargründen das Schloss-Projekt verschoben. Die Kosten von 552 Millionen Euro waren 2007 errechnet worden. Nach Schätzungen werden sie allerdings die 600 Millionen übersteigen. Der Haushaltausschuss des Bundestages muss entscheiden, ob die Baukosten ab 2014 im Haushalt zur Verfügung gestellt werden. Der Bund trägt 440 Millionen Euro, 32 Millionen das Land Berlin, 80 Millionen sollen durch Spenden hereinkommen.

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