Weimarer Kunstfest geht auch ohne Nike Wagner weiter

Weimar (dpa) - Das Kunstfest in Weimar soll auch nach dem Weggang von Festivalchefin Nike Wagner weitergeführt werden. Das beschloss der Stadtrat mit klarer Mehrheit. Wagner plant ihren Rückzug nach der nächsten Saison, von 2014 an wird das renommierte Festival vom Deutschen Nationaltheater (DNT) organisiert.

„Ich bin glücklich, die Entscheidung war nicht selbstverständlich“, sagte Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD) am Mittwochabend. Der Stadtrat der Klassikerstadt hat den künftigen Intendanten des DNT, Hasko Weber, beauftragt, in Abstimmung mit einem Beirat einen Nachfolger für Wagner zu bestellen.

Weimar wird dem Kunstfest bis 2018 weiterhin einen jährlichen Zuschuss von 250 000 Euro zahlen. Bedingung dafür ist jedoch, dass der Freistaat Thüringen seinen Zuschuss von 650 000 Euro beibehält. Kulturstaatssekretär Thomas Deufel (SPD) hatte dies zuvor zugesagt.

Das Kunstfest soll sich von 2014 an einem breiteren Publikum öffnen. Zum diesjährigen Kunstfest waren laut Veranstalter lediglich 18 000 Menschen gekommen. Im Jahr 2011 waren es noch 22 000. Kritiker bemängeln besonders die hohen Kosten des Kunstfestes. Zwischen dem Etat von 1,3 Millionen Euro und der Zahl der zahlenden Zuschauer gebe es ein eklatantes Missverhältnis.

Der künftige Generalintendant Weber schlägt neben der Ausweitung des Programms auf alle Kunstgattungen eine stärkere Vernetzung mit anderen Kulturinstitutionen vor. Zudem soll es einen inhaltlichen Schwerpunkt geben. Der Termin solle vom September weiter in den Sommer gelegt werden.

Nike Wagner gibt die Leitung des Kunstfestes nach zehn Jahren ab. Die Urenkelin von Richard Wagner will das Festival im kommenden Jahr das letzte Mal leiten. Schwerpunkt der Veranstaltung soll dann der 200. Geburtstag ihres Urgroßvaters Richard Wagner sein. Besonderen Fokus will Wagner dabei auf den „Lohengrin“ legen, der 1850 in Weimar uraufgeführt wurde.

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