Die Statistik im Lottospiel

Für Statistiker stellt Lotto ein interessantes Betätigungsfeld dar. Etwa die Wahrscheinlichkeiten für die verschiedenen Gewinnränge werden gerne als anschauliche Beispiele in Statistik-Vorlesungen an Universitäten und Fachhochschulen genutzt, und da die Ziehung der Lottozahlen seit 1955 jede Woche durchgeführt wird, ergeben sich interessante Möglichkeiten, die Wahrscheinlichkeit auf ein bestimmtes Ereignis mit realen Werten zu vergleichen.

Wer sich mit Statistik beschäftigt, muss jedoch die Ergebnisse richtig interpretieren und das Gesetz der großen Zahlen berücksichtigen. Dieses besagt, dass sich in einer unendlichen Menge von Ergebnissen deren Verteilung an die rechnerische Wahrscheinlichkeit angleichen und ihr immer genauer entsprechen.

Nun sind gut 50 Ziehungen pro Jahr seit 1955 unter statistischen Gesichtspunkten nicht als annährend unendliche Menge von Ereignissen anzusehen, daher ergeben sich bei einer statistischen Analyse klare Favoriten bei den gezogenen Zahlen. 49 und 32 sind die bisher am häufigsten ausgelosten Lottozahlen, obwohl die Wahrscheinlichkeit für jede der 49 Zahlen genau gleich ist. Und die Wahrscheinlichkeit auf sechs Richtige mit Zusatzzahl wird gerne anschaulich mit der generellen Wahrscheinlichkeit verglichen, vom Blitz getroffen zu werden. Vielleicht hat ja auch diese sehr geringe Wahrscheinlichkeit auf die richtige Zahlenkombination die Verantwortlichen dazu bewegt, das Spielsystem leicht zu verändern und so die Chancen auf einen Hauptgewinn zumindest rechnerisch zu erhöhen.

In einem übersichtlichen Artikel werden alle Änderungen zusammengefasst, die seit dem 4. Mai 2013 gelten. Zusammenfassend verändert sich der Preis für das Spiel, das teurer wird, und gleichzeitig entfällt die Zusatzzahl und wird durch die Superzahl ersetzt. Damit erhöhen sich die Chancen auf eine richtige Kombination deutlich, besonders in bestimmten Gewinnrängen. Und damit das Spiel generell mehr Gewinner hervorbringt, wurde ein komplett neuer Gewinnrang eingeführt, mit zwei richtigen und Superzahl gibt es seit dem 5 Euro als Pauschalgewinn. Die Zeit wird zeigen, ob die neuen Regeln wirklich mehr Gewinner und höhere Jackpots zur Folge hat, wie es die Statistik verspricht.

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