Lena Meyer-Landrut: „Ich habe 1200 Mettklöpse im Hals“

Düsseldorf. Lena Meyer-Landrut (18) ist seit der ersten Sendung Publikumsliebling bei "Unser Star für Oslo" und am Freitag im Finale. Im WZ-Interview spricht sie über ihren Erfolg in der Sendung.


Es gibt ja gerade einen unglaublichen Wirbel um Sie, hatten Sie damit gerechnet?

Meyer-Landrut. Nein, gar nicht. Also, ich kann sowieso überhaupt nicht rechnen ... von daher. Nee, im Ernst: Ich glaube, der Wirbel geht meiner Meinung nach mehr um meine Auftritte als um mich. Es fühlt sich aber toll an, so gelobt zu werden. Ich glaube, diese schönen Worte reichen für die nächsten sechseinhalb Jahre.

Sie haben es bei "Unser Star für Oslo" bis ins Finale geschafft und hatten parallel noch Abiturklausuren. Wie bekommt man das denn hin?

Meyer-Landrut: Das frage ich mich auch manchmal. Ich bin ja immer zwischen Köln und Hannover gependelt. Aber nach dem Auftritt schotte ich mich ab, das heißt: Fernseher aus, kein Internet, kein Telefon, sondern nur das Büchlein und ich. Auf jeden Fall habe ich mehr Bammel vor dem Abitur als vor einem Auftritt! Ich bin nämlich nicht so der Einser-Kandidat.

Werden Sie denn in der Öffentlichkeit schon erkannt?

Meyer-Landrut: Ja ständig, dann reißen sich die Leute die Klamotten vom Leib, und ich muss auf allen möglichen Körperstellen unterschreiben. Nee, das war ein Scherz, so ist es nicht. Aber erkannt werde ich manchmal.

Fürchten Sie, dass früher oder später auch Ihr Privatleben in den Fokus rücken wird?

Meyer-Landrut: Das will ich nicht hoffen, denn dann wäre ich raus. Ich gebe nur das von mir preis, was musikalisch relevant ist. Beim Shoppen lasse ich mich sicher nicht filmen.

Sie haben an der Unterseite Ihres Arms ganz nah an der Achsel eine Lilie tätowiert. War das nicht extrem schmerzhaft?

Meyer-Landrut: Das hat unendlich weh getan, aber es ist auch eine unendlich schöne Stelle. Das nächste Tattoo ist schon geplant, aber mehr verrate ich nicht.

Dann verraten Sie uns doch, was Sie von sich im Finale erwarten.

Meyer-Landrut: Ich habe gar keine Erwartungen, und das macht es sehr entspannt. Vor jedem Auftritt habe ich zwar gefühlte 1200 Mettklöpse im Hals vor Aufregung wegen der vielen Zuschauer. Aber es gibt keinen Druck, dass ich es schaffen muss, zu gewinnen. Ich mache das, weil es Spaß macht und ich dabei meine Kreativität ausleben kann.

Haben Sie den Eurovision Song Contest in den vergangenen Jahren verfolgt?

Meyer-Landrut: Also, ich hing nicht jedes Mal mit 45 Chipstüten vor dem Fernseher und habe mitgefiebert. Aber irgendwie verfolgt habe ich das schon. Wirklich jung war der Grand Prix zuletzt tatsächlich nicht, aber das ist dank Stefan Raab ja jetzt anders. Er hat sich getraut, etwas zu ändern.

Haben Sie ein Vorbild unter den Grand-Prix-Teilnehmern?

Meyer-Landrut: Nicole mit "Ein bisschen Frieden" im Jahr 1982. Die war großartig. Auch Lordi, die finnische Sieger-Band von 2006, war genial. Ich mag zwar ihre Musikrichtung nicht, aber mit ihren Monster-Masken sind sie so anders und skurril, dass sie Menschen mitreißen konnten.

Vielen Umfragen zufolge sind Sie die Favoritin. Was passiert, wenn Sie nach Oslo dürfen?

Meyer-Landrut: Ich hab noch nicht so viel Ahnung was genau, aber jedenfalls wäre das einer der größten Momente meines bisherigen Lebens, schätze ich.

Wie verstehen Sie sich vor dem Finale mit Ihrer letzten Konkurrentin Jennifer?

Meyer-Landrut: Wir fangen jetzt nicht an, uns zu bekriegen, denn dann würde das Ganze hier keinen Spaß mehr machen. Und das ist für uns beide das, worauf es ankommt.

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