Der Doc, dem die Frauen vertrauen

Maik Irmisch ist bei den Wahlen zur Miss Germany für die medizinische Betreuung zuständig.

Köln. Er ist der Mann, dem die Frauen vertrauen. Die schönsten Frauen. Wenn Miss Baden-Württemberg sich den Fuß verknackst oder Miss Sachsen-Anhalt das Dessert nicht bekommt — Dr. Maik Irmisch ist der Mann für alle Fälle. Sein ärztlicher Rat ist bei Flugangst und Lampenfieber ebenso gefragt, wie bei einer herausgesprungenen Kniescheibe. Seit 2007 ist er der betreuende Arzt bei Miss-Wahlen in Deutschland — ein Job, zu dem er aus purem Zufall kam.

Eigentlich wollte der 45-Jährige Anfang 2007 nach Ägypten in den Urlaub fliegen. Unwissentlich geriet er am Flughafen in die Gruppe der Miss-Germany-Kandidatinnen und ihrer Betreuer — und wurde beim Einchecken mit zur Gruppe gerechnet.

Da saß er nun im Flieger, um sich herum lauter schöne Frauen — und begriff, dass er dort eigentlich nichts zu suchen hatte. Aus reiner Neugier blieb er sitzen, fing ein Gespräch mit seinem Sitznachbarn an und erzählte, dass er Arzt sei — eine Information, die auch Miss Bremen in der Reihe hinter ihm zufällig hörte. „Sie sind Arzt?“, fragte sie vorsichtig und mit bleichem Gesicht.

Eigentlich sollten während des Fluges die Wahlen zur Miss Condor stattfinden — eine Art Vorwahl der Miss Germany. „Aber dazu war die Miss Bremen eindeutig nicht in der Lage“, erinnert sich Irmisch. Er erklärte sich bereit, den Verantwortlichen zu erklären, dass Miss Bremen aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen könne — sein erster Einsatz als „Miss-Doc“.

Seither ist Dr. Maik Irmisch bei allen Miss-Wahlen dabei. Seinen Urlaub legt er so, dass er zu Jahresbeginn mit ins Missen-Camp fliegen kann. Dort finden verschiedene Fotoshootings vor der endgültigen Wahl im Februar statt.

In vier Jahren hat er dabei schon so manchen verstauchten Knöchel bandagiert, Magenverstimmungen behandelt — und immer wieder Blasen verarztet, die sich die Miss-Kandidatinnen in den hohen Schuhen gelaufen haben. Aber auch ein eingeklemmter Blinddarm, Allergien oder eine Verbrennung durch eine Qualle waren schon dabei. Dramatisch wurde es, als sich eine Kandidatin bei einem Fotoshooting am Strand eine stark blutende Schnittwunde am Fuß zuzog.

„Da lag wohl eine scharfkantige Muschel im Sand“, vermutet Irmisch. „Mangels Alternative mussten wir die Wunde erst mit Mineralwasser ausspülen.“ Anschließend ging es darum, die Wunde der Kandidatin so zu versorgen, dass sie möglichst schnell wieder in hochhackigen Schuhen auf den Laufsteg konnte. „Das hat zeitlich so gerade gepasst“, erinnert sich Irmisch. Geld bekommt Maik Irmisch für seine Dienste keines. Die Arbeit übernimmt er freiwillig.

„Mir macht der Job einfach sehr viel Spaß“, sagt er. Wenn er im grauen Kölner Berufsalltag von seinem „Nebenjob“ erzählt, bekommt er übrigens von allen Männern die gleiche Frage gestellt. „Brauchst Du zufällig noch einen Assistenten?“

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