Die Promi-Geburtstage vom 04. Dezember 2011: Jeff Bridges

Berlin (dpa) - Der amerikanische Schauspieler Jeff Bridges hat sich 2011 rar gemacht - zumindest vor der Kamera. Nicht dass ihm keine guten Rollen angeboten wären oder ihm das Drehen keinen Spaß mehr machen würde.

Vielmehr hat er sich die Auszeit vom Film gegönnt, um sich voll auf seine Musik konzentrieren zu können. Heute wird er 62.

Jeff Bridges' selbstbetiteltes Album im Country-Stil ist international im Sommer erschienen. Dass er großes musikalisches Talent hat, ist spätestens durch „Die fabelhaften Baker Boys“ (1989) offenbar geworden. Ein Musikfilm war es auch, der den gebürtigen Kalifornier 2010 die größte Hollywood-Auszeichnung bescherte: Für die Hauptrolle als Bad Blake in „Crazy Heart“ konnte er nach vier Oscar-Nominierungen seit 1972 die goldene Trophäe endlich einmal mit nach Hause nehmen. Auch einen Golden Globe bekam er für seine darstellerische Leistung in diesem Drama. Er spielt darin einen von Alkohol und Abstürzen gezeichneten Country-Sänger und überzeugt nicht zuletzt in dieser Rolle, weil er die Statur, den Tiefgang und vor allem die Stimme für einen solchen Kerl hat.

„Ich liebe Musik. Ich spiele seit meiner Schulzeit Gitarre. Musik ist für mich ein Grün, das einfach aus dem Boden sprießt, egal wie dick der Beton ist. Irgendwie schafft sie es immer, den Weg ans Licht zu finden“, erklärte Bridges jüngst im Magazin „Spinner“. Bereits im Jahr 2000 hatte er das Folk-Rock-Album „Be Here Soon“ herausgebracht, das Kritiker aber eher stiefmütterlich behandelten.

Die Arbeit an „Jeff Bridges“ sei für ihn sehr schön gewesen, sagt Bridges. Das lag wohl auch daran, dass der Schauspieler, der seit der Filmkomödie „The Big Lebowski“ (1998) unter Cineasten als Kultstar gehandelt wird, die Platte mit besten Freunden wie John Goodwin, den er seit Kindertagen kennt, dem mehrfachen Grammy-Gewinner T-Bone Burnett sowie Ryan Bingham produzierte. Burnett und Bridges kennen sich seit über 30 Jahren, Bingham wirkte ebenfalls bei „Crazy Heart“ mit, erhielt für den Titelsong „The Weary Kind“ ebenfalls einen Oscar und zählt heute zum erlesenen Kreis der Bridges-Buddys.

In den „einfachen und inspirierenden Jam-Sessions“ sind zehn Songs entstanden, die meisten davon ruhig und mit aufwühlenden Texten. Drei Lieder stammen von Bridges selbst, ansonsten haben sich Goodwin, Greg Brown und der mittlerweile gestorbene Stephen Bruton als Autoren an dem Werk beteiligt. Stimmliche Unterstützung erhielt Bridges unter anderem von Rosanne Cash, der ältesten Tochter von Country-Legende Johnny Cash, sowie von Bingham und Sam Phillips. Schlicht sind die Lieder, mit der typischen Gelassenheit, die Bridges auch in vielen Rollen an den Tag legt.

Das Album komme von tief unten aus ihm, sagt Bridges. Vielleicht gewährt er damit einen Blick auf den privaten Bridges, der im Familienleben so konstant ist wie kaum ein anderer Hollywoodstar. Seit über 44 Jahren ist er mit seiner Frau Susan Geston verheiratet. Die beiden haben drei inzwischen erwachsene Töchter im Alter von 26 bis 30 Jahren. Die älteste von ihnen, Isabelle, hat ihre Eltern dieses Jahr im März zu Oma und Opa gemacht, wie Bridges stolz auf seiner Homepage berichtet.

Keine Skandale, keine Schlagzeilen, er schwärmt in Interviews noch heute von dem Tag, an dem er seine Susan kennengelernt hat. In die Medien drängt er sich höchstens einmal, wenn es um seine Wohltätigkeitsorganisation No Kid Hungry geht. Dass jedes Kind in den USA genug zu essen bekommt - was gegenwärtig nicht der Fall ist -, hat er zu seiner Herzensangelegenheit gemacht.

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