Die Promi-Geburtstage vom 10. Dezember 2011: Kenneth Branagh

Berlin (dpa) - Als Shakespeare-Interpret wurde er weltberühmt, doch reduzieren lässt sich Kenneth Branagh darauf nicht. Zuletzt wagte er sich als Regisseur sogar an die Verfilmung des Comic-Klassikers „Thor“.

Allerdings sieht Branagh keinen so großen Unterschied zwischen Shakespeare und dem hitzköpfigen Donnergott: „Die zentrale Geschichte in "Thor" handelt von einem Prinzen und davon, ob er einen guten König abgeben wird oder nicht. Das weckt Erinnerungen an Henry V.. Die Frage nach der Thronfolge stellt sich auch in Hamlet. Außerdem bedienen sich sowohl Shakespeare als auch Stan Lee in den Marvel Comics alter Mythen anderer Völker. Shakespeare hat die Griechen und die Römer benutzt, Stan Lee die nordischen Mythen. Die beiden haben gute Vorlagen für ihre Geschichten erkannt. In diesem Fall geht es um den jungen, vielleicht arroganten Helden, der demütig werden und sich das Recht, aus dem Exil nach Hause zurückzukehren, erst verdienen muss“, sagte der Brite im dpa-Interview. Heute wird Branagh 51 Jahre alt.

Schon zu Beginn seiner Laufbahn wusste der in Belfast geborene Branagh zu begeistern: Seine Schauspielschule ehrte ihn mit der höchsten Auszeichnung; sein Debüt als Bühnenschauspieler 1982 wurde zum Theaterhit des Jahres im Londoner Westend. Weitere Engagements folgten. Bereits zwei Jahre später feierten die Kritiker den Schauspieler als den jüngsten und einen der erfolgreichsten Hamlets in der Geschichte der Royal Shakespeare Company.

1989 feierte Branagh mit „Heinrich V.“ sein Filmregiedebüt, der Brite übernahm auch die Hauptrolle. Branagh wurde prompt als bester Hauptdarsteller und bester Regisseur für den Oscar nominiert, die begehrte Trophäe gab es schließlich in der Kategorie „Beste Ausstattung“.

In den folgenden Jahren brachte der Schauspieler weitere Stücke von Shakespeare auf die Bühne und schließlich 1996 Hamlet ins Kino. Star-Kollegen wie Jack Lemmon, Julie Christie, Robin Williams, Gérard Depardieu, Richard Attenborough und Charlton Heston gaben sich die Ehre, die Kritiker jedoch waren über den „Kostümschinken im 70-mm-Breitwandformat“ geteilter Meinung.

Längst ist Kenneth Branagh nicht mehr nur auf Shakespeare fixiert. Die Actionkomödie „Wild Wild West“, das Nazi-Drama „Die Wannseekonferenz“ oder das Fantasyspektakel „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ zeigen seine ganze Bandbreite. In Deutschland ist er Fernsehzuschauern auch als Kommissar Wallander bekannt, basierend auf den Krimis des schwedischen Autors Henning Mankell.

Mankells „Italian Shoes“ („Die italienischen Schuhe“) will Kenneth Branagh auch als nächstes verfilmen. Als Hauptdarsteller wünscht er sich die britischen Stars Anthony Hopkins und Judi Dench.

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