Diva, Kämpferin und Geächtete

Liz Taylor kannte alle Höhen und Tiefen. Gestern starb die Schauspielerin im Alter von 79 Jahren an Herzversagen.

Los Angeles. Ihr Leben zu erfinden, hätte sich kein Drehbuchautor getraut: Erst ein Kinderstar, dann eine geradezu überirdisch schöne junge Frau, die als Erste eine Million Dollar Gage pro Film verlangt — und bekommt. Eine Frau, die sieben Männer heiratet, zu ihrer Drogensucht steht und dennoch von der Queen geadelt wird. Elizabeth Taylor hat viele Leben gelebt. Gestern starb sie im Alter von 79 Jahren an Herzversagen.

Ihren Beruf hat sich Elizabeth Taylor nicht ausgesucht. Ihre Mutter, selbst Schauspielerin, wollte die Kleine zum Kinderstar machen, sprach schon früh bei Filmproduzenten vor. Als Elizabeth zehn Jahre alt war, stand sie erstmals für einen „Lassie“-Film vor der Kamera.

Doch einen steilen Aufstieg erlebte die zweifache Oscar-Preisträgerin zunächst nicht. Ihre Augen seien „zu alt“, befand das Universal Studio. Metro Goldwyn Mayer fand das Mädchen zu klein. Es musste ins Streckbett, bis es sich Dauerschäden am Rücken holte.

Nur einige Filme später galt Liz Taylor mit ihrer erotisch-prickelnden Präsenz als schönste Frau der Welt. Dass sie komplexe Rollen spielen kann, bewies sie erstmals 1956 in James Deans letztem Film „Giganten“. Ihr Schicksalsfilm aber wurde „Cleopatra“. Die Dreharbeiten in Rom zogen sich über Jahre hin, die Kosten explodierten, zweimal erkrankte sie schwer. Zu allem Übel floppte der Film im Kino und wurde erst Jahre später zum Klassiker.

Doch was die Welt wirklich interessierte, war ihre Beziehung zu Richard Burton. Beide Schauspieler waren damals noch mit anderen verheiratet. Der Vatikan war empört, eine US-Politikerin forderte, beiden die Einreise in die USA zu verweigern. „Die Taylor“ bewies, dass sie sich nicht um Konventionen scherte, heiratete Burton zweimal und ließ sich zweimal von ihm scheiden. Ein Leben im Auf und Ab, dennoch sagte sie: „Mir wurde alles geschenkt.“

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