Ein Kindheitstraum wird wahr

Als Mädchen wollte Jasmin Schwiers unbedingt Prinzessin werden. Jetzt – mit 26 Jahren – erfüllt sich die Schauspielerin den Wunsch im Film.

Köln. Einmal Prinzessin sein - das war auch ein Mädchen-Traum von Jasmin Schwiers. Bereits in früher Kindheit stand das ganz oben auf der Wunschliste, noch vor Ballerina und Lehrerin, den anderen Traumberufen.

Mittlerweile ist Schwiers zwar 26 Jahre alt, und statt Ballerina oder Lehrerin ist sie Schauspielerin geworden. Aber die Prinzessin, die darf sie nun doch noch spielen: Im Märchen-Sechserpack der ARD "Sechs auf einen Streich" an den beiden Weihnachtsfeiertagen ist sie im "König Drosselbart"-Film (25. Dezember, 15.05 Uhr) als zickig-hochnäsiges Fräulein zu sehen.

Privat ist die in Belgien geborene und heute mit ihrem Partner Jan van Weyde in Köln lebende Schwiers sicher nie als "Zicke" aufgefallen. Das Promi-Gebot "Vergiss nie, dass du immerzu unter Beobachtung stehst" scheint ihr recht tief unter die Haut gegangen zu sein.

Sie ist freundlich und höflich - so etwas der Typ Tochter, die jeder ganz gern hätte. Und auf Töchter ist sie auch in ihren Rollen zuweilen festgelegt, was sie so schlimm nicht findet.

Ist sie doch auf diese Weise schon zu einer ganzen Menge netter Film-Mütter gekommen, zum Beispiel Andrea Sawatzki. Und irgendwann, darauf freut sie sich schon, wird sie selber die Film-Mutter spielen dürfen.

Einmal wäre es fast soweit gekommen. In der Friseur-Serie "Bis in die Spitzen" bei Sat.1: "Wäre das weitergegangen, hätte man mich in einer Szene mit Presswehen vor dem Traualtar gesehen."

Aber die Serie war trotz überwiegend guter Kritiken ein Quotenflop und verschwand nach der ersten Staffel gleich wieder aus dem Programm. "Das eigentlich Ärgerliche ist daran: Alle wissen, dass sie ihr Bestes gegeben haben", sagt Schwiers. "Aber es funktioniert dennoch nicht."

Aber die 26-Jährige lässt sich davon nicht unterkriegen. Sie habe sich mit den Jahren sicher auch ein etwas dickeres Fell zugelegt, gibt sie zu. Und sie freut sich, dass es an Angeboten nicht fehlt: Gleich zu Jahresbeginn wird man sie in zwei Folgen der neuen "Kapitän"-Staffel mit Robert Atzorn sehen.

Dort ist sie ein Entführungsopfer, dann im Film "Nachts, wenn meine Kinder schlafen" eine Stripperin. Und im Kinostreifen "Mord ist mein Geschäft, Liebling" hat sie einen weltbekannten, schwergewichtigen Partner: Bud Spencer. Der nahm ihr mit seiner gewaltigen Masse fast den Atem, als er in der Studio-Tür stand, erzählt sie und lacht.

Damit sie die Bodenhaftung nicht verliert, macht sie schon seit zehn Jahren bei den Aachener Werkwochen mit. Kinder von sieben bis 17 Jahren - aus allen Schichten, Religionen und Völkerschaften - kommen dort zusammen.

Oft treffen sie sich in einer alten Fabrik oder im Sommer auf einer Burg in der Eifel. Dort leben sie zusammen, malen, filmen, tanzen. In diesem Jahr spielen sie unter Jasmin Schwiers’ Regie Astrid Lindgrens "Ronja Räubertochter".

Als stellvertretende Vorsitzende ist sie für eigentlich alles zuständig, "von Ronjas Lippenstift bis zum Heftpflaster auf dem aufgeschrammten Knie, von der Trösterin bei Heimwehtränen in der Nacht bis zum geputzten Klo".

Für Schwiers ist es ein alljährliches Stück Wirklichkeit, das sie so rasch nicht hergeben möchte. "Und im nächsten Jahr", sagt sie nicht ohne Stolz, "wird es schon die 500. Werkwoche geben."

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