Fritz Wepper: "Nach der Gans geht’s in den Zirkus"

Fritz Wepper über die neue Folge seiner Krimireihe, Tochter Sophie und Weihnachten in der Schauspielerfamilie.

Berlin. Er ist einer der populärsten deutschen Fernsehschauspieler: Fritz Wepper. Mehr als 300 Mal spielte er in den legendären Krimireihen „Der Kommissar“ und „Derrick“ den Assistenten Harry Klein. Auch mit der Krimireihe „Mord in bester Gesellschaft“ verbucht der 72-Jährige Erfolge. Wepper spielt den Psychologen Wendelin Winter, der als Hobbydetektiv gemeinsam mit seiner Tochter Alexandra (gespielt von Weppers Tochter Sophie) verzwickte Kriminalfälle löst. In der neuen Folge „In Teufels Küche“ (Donnerstag im Ersten) muss das Duo den Mord an einem Promikoch klären.

Herr Wepper, in „Mord in bester Gesellschaft“ ermitteln Sie an der Seite Ihrer Tochter. Läuft das immer harmonisch, oder fliegen da auch mal die Fetzen?

Fritz Wepper: Seit 2006 machen wir das, aber die Fetzen sind noch nie geflogen. Das heißt natürlich nicht, dass wir uns immer einig sind, auch privat gehört es dazu, dass wir nicht stets einer Ansicht sind. Wir haben Meinungsverschiedenheiten, aber die glätten sich so, wie die Wolken am Himmel verschwinden.

Also freut es Sie als Papa, so intensiv mit Ihrer Tochter zusammenzuarbeiten?

Wepper: Ich freue mich immer, wenn ich mit meiner Tochter arbeite. Das gehört für mich zum Reiz dieser Filme. Die Reihe wird ja auch gut vom Publikum angenommen: Die zuletzt gezeigte Folge hat an der Marke von sieben Millionen Zuschauern gekratzt, das bestätigt uns beide in unserer Arbeit.

Nimmt Ihre Tochter noch schauspielerische Ratschläge von Ihnen an?

Wepper: Ich muss ihr gar keine Ratschläge geben. Sie ist eine eigenständige Schauspielerin, wird von mir auch sehr geschätzt, und ihre Leistung bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg diesen Sommer hat ihre Position noch zusätzlich gestärkt.

Die neue Episode ist eine Weihnachtsfolge. Ging es beim Dreh denn so stimmungsvoll zu wie im Film?

Wepper: Ich habe in der Hinsicht ja Erfahrung, ich war auch schon in „Um Himmels Willen“ der Weihnachtsmann, und da mussten wir durchaus mit künstlichem Schnee arbeiten. Das hat der Zuschauer zwar nicht ge- merkt, aber man selbst als Schauspieler merkt es, wenn man sich auf so einer künstlichen Ebene bewegt. Bei „Mord in bester Gesellschaft“ hatten wir keine Schneekanonen nötig, es hat richtig geschneit. Der Schnee kam sogar quer daher. Wir haben in der Adventszeit in München auf dem Viktualienmarkt gedreht, es war lausig kalt, und wir mussten uns mit warmen Unterhosen helfen. Das war der Preis, den wir zahlen mussten.

Wie läuft denn Weihnachten im Hause Wepper ab?

Wepper: Das ist bei uns ein gewachsenes Traditionsfest. Heiligabend läuft immer unterschiedlich, weil wir ja eine Großfamilie sind — man geht mal zu dieser und mal zu jener Tante. Aber der erste Weihnachtsfeiertag, an dem es die Gans gibt, der ist ritualisiert. Mein Bruder Elmar und ich wechseln uns als Gastgeber ab — dieses Jahr ist er dran, ich stoße nur dazu und schmecke die Soße ab. Obligatorisch ist außerdem, dass ich mit meiner Tochter Sophie am Abend des ersten Weihnachtstages in den „Circus Krone“ gehe.

Wie stehen die Chancen, dass Sie sich mit dem Komiker Atze Schröder versöhnen, mit dem Sie seit einer Weile in einem Rechtsstreit um einige derbe Späße liegen, die er auf Ihre Kosten gemacht hat?

Wepper: Im Grunde will ich mich dazu gar nicht mehr äußern, das tun die Anwälte.

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