„Herr Kaiser“ sticht in See

Der Schauspieler Nick Wilder (58) hat die Rolle des Schiffsarztes in der ZDF-Serie übernommen.

Düsseldorf. Nick Wilder ist morgen zum ersten Mal in seiner Rolle als Bordarzt des Traumschiffs (20.15 Uhr, ZDF) zu sehen. Sein Gesicht kennt man aus der Werbung — er mimt den Versicherungsangestellten „Herr Kaiser“.

WZ: Herr Wilder, Sie schippern als neuer Schiffsarzt auf dem ZDF-„Traumschiff“ über die Weltmeere. Wie waren die ersten Dreharbeiten?

Nick Wilder: Es ist für mich ja keine Premiere auf dem Traumschiff: Ich hatte schon mehrfach Episodenrollen. Ich fühle mich in dieser „Traumschiff-Familie“ wahnsinnig wohl. Der schönste Arbeitsplatz der Welt.

WZ: Haben Sie sich besonderes auf diese Rolle vorbereitet?

Wilder: Man greift natürlich auf eigene Arztbesuche zurück. Da kann man sich viel abgucken. Wobei ich mal ein unschönes Erlebnis hatte: Eine Blutuntersuchung in Los Angeles ergab, dass ich eigentlich nicht mehr leben dürfte. Irgendein Wert war so daneben, dass jeder normale Mensch daran gestorben wäre. Hinterher stellte sich heraus, dass die Krankenschwester, die mein Blut analysieren sollte, das Reagenzglas hatte fallen lassen.

WZ: Ihr Vorgänger Horst Naumann war in Ihrem Alter, als er Schiffsarzt wurde. Er hat das 25 Jahre gemacht. Wie sieht Ihre Planung aus?

Wilder: So weit plane ich nicht. Mein Leben war immer voller Überraschungen. Dass ich 14 Jahre Herr Kaiser war — nie wäre ich davon ausgegangen, dass ich das so lange machen würde. Aber ich gehe mal davon aus, dass ich in den nächsten Jahren in den Wintermonaten mehr Palmen als Schnee sehen werde.

WZ: Warum sind Sie eigentlich nicht in Hollywood geblieben?

Wilder: Das frage ich mich auch manchmal. Ich hatte mir ja meine ersten Sporen dort verdient, war in ein paar Serien zu sehen. Aber dann kam das Angebot für „Die Wagenfelds“ bei SAT.1. Danach bin ich wieder zurück nach Los Angeles, und später kam das Angebot für „S.O.S. Barracuda“. Dann kam „Herr Kaiser“ von der Versicherung.

WZ: Heißt also, den Traum von Hollywood haben Sie aufgegeben?

Wilder: Auch für mich hat das Jahr nur 365 Tage. Und die reichen sowieso schon nicht. Vor drei Jahren haben wir eine wunderschöne Wohnung in Panama-City gekauft und in den Zeiten, in denen wir nicht drehten, selber renoviert. Wir hatten uns Knall auf Fall in diese exotische Altstadt mit ihren Häusern im Kolonialstil verliebt. Tja, und nun — durch meinen „Traumschiff“-Job — werde ich gar nicht mehr die Zeit haben, dorthin zu kommen, um es zu genießen.

WZ: Gibt es etwas, wovor Sie Angst haben?

Wilder: Ich denke, ich bin ein sehr angstfreier Mensch. Mein Glas war schon immer halb voll und nicht halb leer. Ich glaube sehr daran, dass Gedanken eine starke schöpferische Kraft haben. Ob du dir sagst „Ich werde ein Leben in Fülle führen“ oder ob du dir sagst: „Ich werde es nie zu was bringen“ — du wirst immer Recht behalten.

WZ: Können Sie Beispiele aus Ihrem Leben erzählen, die die schöpferische Kraft Ihrer Gedanken belegen?

Wilder: Früher sagte man mir immer nach, ich sei ein Träumer. Später, in Amerika, habe ich von Indianern gelernt: Der Traum ist das wirkliche Leben. Was man erträumt und in seinen Träumen kreiert, ist das, was man im realen Leben später erlebt.

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