Hugo Egon Balder: „Im TV gibt es nur noch Idioten“

Hugo Egon Balder guckt im WZ-Interview auf die Fernseh-Unterhaltung und findet Harald Schmidt manchmal „dämlich“.

<strong>Düsseldorf. "Die Theaterarbeit macht mir Spaß, weil ich hier umgeben bin von Leuten, die was können - im Gegensatz zum Fernsehen, wo man nur noch von Idioten umgeben ist." Hugo Egon Balder (57) arbeitet seit 25 Jahren fürs Fernsehen und ist offensichtlich froh über eine Auszeit. Er ist derzeit als Zugpferd für den Schwank "Die Nummer des Jahres" im Düsseldorfer "Theater an der Kö" engagiert. Aber das ist ja kein Hindernis, um mit ihm über TV-Unterhaltung zu sprechen.

Herr Balder, was ärgert sie denn so an der TV-Arbeit?

Sie kehren nach 20 Jahren auf eine Theaterbühne zurück. Gibt es bald auch ein Comeback als Kabarettist?

Gibt es heute noch Tabus in der Unterhaltung?

Balder: Eigentlich ist das Thema Tabubruch durch. Nur bei Hitler bin ich mir nicht schlüssig, ich bin ja selber Jude, meine Mutter war im KZ. Andererseits hat Mel Brooks uns Deutschen mal gesagt: "So lange ihr den nicht veralbern könnt, werdet ihr nie mit ihm fertig."

Und was ist mit Geschmacksgrenzen?

Sie haben allein mit "RTL Samstag Nacht" und "Genial daneben" doppelt so viele Shows im Fernsehen etabliert wie Frank Elstner. Doch er gilt als Unterhaltungs-Guru, während an Ihnen das Lümmel-Image aus "Tutti Frutti"-Tagen hängengeblieben ist. Kränkt Sie das?

Balder: Das ist mir so was von wurscht, so was von egal.

Was ist Ihnen denn wichtig?

Balder: Dass ich Spaß habe und dass die Leute auch noch Spaß haben. Wenn das zusammenkommt, haben wir es doch schon.

Sie haben eine Menge unterschiedlicher Shows angestoßen. Wissen Sie jetzt genau, wie Fernsehunterhaltung geht?

Persönlich: Hugo Egon Balder wurde am 22. März 1950 in Berlin geboren. Er ist in vierter Ehe mit der gebürtigen Türkin Canan verheiratet und hat mir ihr zwei Kinder.

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