Im Laufschritt durch die Wüste

240 Kilometer nur Sand, Dünen und Geröll. Der Wuppertaler Alfred Witting (50) ist zum zweiten Mal dabei.

Wuppertal. Die Startnummer 100 wird Alfred Witting wie einen Orden tragen, wenn er am Donnerstag beim wohl härtesten Ultra-Marathon der Welt startet. Bis zum 2. April will der 50-Jährige in sechs Tagen 240 Kilometer in der Wüste zurücklegen. Für den Wuppertaler Arzt ist es schon die zweite Teilnahme am legendären "Marathon des Sables" und sein 100. Marathon insgesamt.

Der Ultra-Marathon quer durch die Sahara lockt jedes Jahr rund 750 "Lauf-Extremisten" aus aller Welt an. Im vorigen Jahr hatte sich Alfred Witting dieses Erlebnis zum ersten Mal angetan - und sprach danach mit leuchtenden Augen von dem Lauf durch Sandstürme und Hitze bis zu 70 Grad, über Geröllpisten und durch tiefen Sand. Für ihn ist die Wüste "eine der faszinierendsten Landschaften auf dieser Erde".

Nicht für alle der 750 Teilnehmer im vorigen Jahr war der Lauf ein ungetrübtes Vergnügen: Verletzungen, Kreislauf-Probleme und der extreme Flüssigkeitsverlust führten zu einer Ausfall-Quote von mehr als 20 Prozent.

Die konditionelle Vorbereitung musste Witting dieses Mal allerdings ein wenig ändern. Während im vorigen Jahr der reichlich gefallene Schnee den Wüstensand ersetzte, dienten in diesem Winter zwei Läufe rund um Remscheid und Wuppertal als Härtetest. "Rund um Wuppertal, das waren 106 Kilometer, bei denen 6000 Höhenmeter mit 14 Kilo Gepäck zu bewältigen waren." Witting lief 20 Stunden durch.

Zur Person: Der 50-Jährige lebt in Wuppertal-Ronsdorf, ist Arzt und Direktor des Zentrums für ambulante Medizin. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.

Sport: Bisher nahm er an 99 Marathons und Ultra-Marathons teil, unter anderem am "Ultra-Trail du Mont Blanc" (158 Kilometer), am Swiss-Alpine-Marathon sowie an den Läufen in Berlin, Wien, London und Peking.

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