Katrin Müller-Hohenstein: Mein Tipp wäre Argentinien“

Katrin Müller-Hohenstein über das Ende ihrer Zusammenarbeit mit Oliver Kahn und ihren WM-Favoriten.

TV-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein berichtet in Brasilien aus dem Mannschaftsquartier. Foto: dpa

TV-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein berichtet in Brasilien aus dem Mannschaftsquartier. Foto: dpa

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Brasilia. Ein neuer Job für Katrin Müller-Hohenstein: Bei der Fußball-Weltmeisterschaft vom 12. Juni bis 13. Juli in Brasilien wird die ZDF-Fachfrau nicht mehr an der Seite von Ex-Nationaltorhüter Oliver Kahn Spiele analysieren.

Frau Müller-Hohenstein, bei der WM in Brasilien werden Sie zum ersten Mal seit Jahren nicht mehr mit Oliver Kahn moderieren. Warum diese Änderung?

Katrin Müller-Hohenstein: Wissen Sie, wir kennen uns zu lange, das ist wie bei einem alten Ehepaar — da braucht man mal ein bisschen Abwechslung.

Sie berichten aus dem Mannschaftsquartier.

Müller-Hohenstein: Es hat mich einfach unheimlich gereizt, mal hautnah dabei zu sein. Ich finde es total spannend, im Windschatten von Joachim Löw durch Brasilien zu fliegen und mir die Spiele der deutschen Elf anzugucken.

Also empfinden Sie es nicht als Degradierung?

Müller-Hohenstein: Nein. Ich mache den Job, weil er mir Spaß macht, ich finde meine neue Aufgabe super. Was habe ich denn davon, wenn ich stundenlang auf einer Dachterrasse in Rio stehe? Wissen Sie, bei diesen Analysen ist man Tausende von Kilometern weg vom Geschehen und bekommt vom eigentlichen Sport nichts mit — da sehe ich weniger als Sie am Fernseher.

Ist das Turnier für Sie vorbei, wenn die deutsche Elf rausfliegt?

Müller-Hohenstein: Moment mal, diese Frage stellt sich überhaupt nicht! Mein Rückflug ist auf den 14. Juli terminiert, also den Tag nach dem Finale, und ich habe vor, diesen Flug zu nehmen. Ich gehe selbstverständlich davon aus, dass die deutsche Mannschaft ins Finale kommt. Es wäre Wahnsinn, wenn unsere Elf den Titel holen würde — ich gönne es niemanden mehr als Joachim Löw. Was der Trainer aus der Mannschaft gemacht hat, auch spielerisch, das hat mich hocherfreut.

Machen die Journalisten vor Ort ein Tippspiel?

Müller-Hohenstein: Es wird zwar immer getippt, aber ich mache nie mit, ich bin da so schlecht. Mein Tipp wäre definitiv Argentinien — die haben eine super Mannschaft, haben nicht den enormen Druck wie Brasilien und kennen die klimatischen Bedingungen.

Wie anstrengend ist so eine mehrwöchige WM?

Müller-Hohenstein: Wir Journalisten müssen zwar keine sportlichen Höchstleistungen bringen, aber unser Job ist anstrengend genug. Für den Fernsehzuschauer sieht das immer so entspannt aus, der denkt wahrscheinlich, dass wir Journalisten nach dem Ende der Übertragung am Pool ein kühles Getränk schlürfen. Das ist mitnichten so, wir sind bei so großen Sport-events wie Olympia oder Fußballturnieren rund um die Uhr im Einsatz. Wenn die Kamera aus ist, beginnt die Vorbereitung für die nächste Übertragung. Natürlich ist es ein Traumjob — weil man dabei ist, wenn Geschichte geschrieben wird. Aber ganz ehrlich: Wenn ich nach Hause komme, weiß ich nicht mehr, wie ich heiße.

Wie nahe kommt man als Reporter den Stars wie Neuer oder Lahm?

Müller-Hohenstein: Ganz nah. Es ist zwar nicht so, dass wir nachmittags zusammen Tischtennis spielen, aber die Spieler sind auch nicht hermetisch abgeriegelt.

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