Laetitia Casta: Keine Lust mehr, nur schön zu sein

Interview: Laetitia Casta über die Herausforderung, Brigitte Bardot zu spielen, und den Dreh zu „Gainsbourg“.

Düsseldorf. Ganz Frankreich vergöttert Laetitia Casta. Gründe gibt es genug: ihre Schönheit, ihr korsischer Charme und dass die 32-Jährige zugleich Model, Schauspielerin und dreifache Mutter ist. Jetzt hat Laetitia Casta gewagt, was sich noch keine Schauspielerin getraut hat: die wohl größte lebende Legende Frankreichs zu spielen - Brigitte Bardot.

Laetitia Casta: Ich habe die Schwangerschaft am Set verschwiegen. Ich hatte mal eine unangenehme Erfahrung: Als ich mit meinem zweiten Kind schwanger war, habe ich das sofort der Produktion mitgeteilt. Obwohl es mir super ging und ich keine Probleme hatte, bin ich aus dem Film geflogen.

Casta: Genau. Aber ich konnte es mir nicht verkneifen, am letzten Tag zu sagen: "Man kann übrigens vor der Kamera sehr verführerisch sein - und schwanger! Adieu, Ihr Lieben!" Später hieß es dann: "Sie war so gut, Weil sie schwanger war..."

Casta: Ich habe mir alles an Filmen und Archivmaterial angeschaut, was ich kriegen konnte. Als ich am Set von "Gainsbourg" ankam, hatte ich schon viel von der Legende BB im Gepäck.

Casta: Das nicht, denn BB lebt sehr zurückgezogen und verlässt nur selten ihr Haus. Aber ich habe mit ihr sehr lange telefoniert. Ich wollte sie vor allem wissen lassen, dass ich diejenige bin, die sie spielt.

Casta: Sie hat sich sehr gefreut, dass ich sie spiele - und das war für mich sehr beglückend. Ich wollte unbedingt ihr Einverständnis haben, und sie hat es mir gegeben.

Casta: Feuer und Flamme war ich nicht, als das Angebot kam. Ich dachte, es wäre eine riesige Dummheit, so eine Rolle zu übernehmen. Bis ich irgendwann dachte: "Was soll’s!"

Casta: Vor allem ihre Art zu denken. Diese Frau wusste genau, was sie tat. Sie hat immer gesagt: "Meine Schönheit bleibt mir nicht lange. Darum will ich alles in vollen Zügen genießen. Ich möchte die tollsten Männer und Spaß haben. Ich bin so spießig aufgewachsen, wenn ich jetzt eine Dummheit mache, ziehe ich sie durch!"

Casta: Sie ist krank. Sehr krank sogar. Ihr geht es nicht gut, sie hat mir anvertraut, dass sie größte Gesundheitsprobleme hat. Sonst hätte sie mich gern kennengelernt. Ich hoffe, dass ich ihr mit dieser Rolle eine Freude mache.

Casta: Ja, man wird oft unterschätzt. Ich habe als Model so oft Schönheit dargestellt, dass ich als Schauspielerin keine Lust mehr dazu habe. Ich würde nie den Regisseur bitten: Filmen Sie mich von rechts, so sehe ich besser aus - nein! Das hatte ich so oft! Ich glaube, dass meine mangelnde Eitelkeit eine Chance ist: Ich möchte nicht schön sein - ich möchte lieber echt sein.

Casta: Ich weiß genauer, was ich will. Das hat eher etwas mit Reife zu tun als mit meinen Kindern. Natürlich bin ich lieber bei ihnen, bevor ich meine Zeit vergeude.

Casta: Nach der Geburt meiner Tochter brauchte ich erst mal Zeit für mich. Danach würde ich gern mit den besten französischen Regisseuren arbeiten oder im Ausland.

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