Matt Groening: Er ist der Vater der Simpsons

Porträt: Seine wohl verrückteste Idee machte Matt Groening zum Milliardär: Vor 20 Jahren erfand er die Simpsons, die legendärste Comic-Familie der Welt.

Berlin. Der Anfang ist Legende. Und die Beteiligten behaupten noch immer, dass es sich im Frühjahr 1987 genau so zugetragen hat. Gerade einmal 15 Minuten soll es gedauert haben, in denen ein Comic-Zeichner, der bis dahin nur für links-alternative Stadtzeitungen gezeichnet hatte, fünf dottergelbe Figürchen auf ein Blatt Papier malte. Eine Familie, versehen mit Namen aus der eigenen Verwandtschaft.

Heute darf er sich als Schöpfer der erfolgreichsten Comic-Serie der Gegenwart bezeichnen. Vor 20 Jahren erfand er Homer, seine Frau Marge und die Kinder Bart, Lisa und Maggie - zusammen ergeben sie die Simpsons, die wohl chaotischste und zugleich amerikanischste Familie, die es nur geben kann.

Logisch, dass es einem bekennenden Linken wie ihm sehr schwer fallen würde, unpolitische Comics zu erfinden. Groening ist ein großer Fan von Al Gore, und der gescheiterte Präsidentschaftskandidat aus dem Jahr 2000 ist der einzige aktive Politiker, der sich selbst auch sprach, als er Gastauftritte bei den Simpsons und Groenings zweiter Comic-Serie Futurama hatte. "Wir würden damit ja gern seine nächste Kandidatur unterstützen", bekennt Groening, "aber ich habe ihn bisher nicht überreden können."

Serie Die Simpsons erschienen 1987 im US-Fernsehen, vier Jahre später in Deutschland. Merkmale der Familie: Sie sind alle gelb und haben acht Finger. Bisher gibt es 400 Folgen, die in 70 Ländern gezeigt wurden. Der erste Kinofilm lockt derzeit mehr Zuschauer als Harry Potter.

Autoren Zwar hat Groening die Simpsons erfunden, aber er macht die Folgen nie allein. Zum Kernteam gehören die Gagschreiber George Meyer und John Swartzwelder.

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