Max Müller: „Der Humor wird erwachsener“

Schauspieler Max Müller über seine Rolle bei den Rosenheim-Cops, seine Karriere als Sänger und Handschellen.

Düsseldorf. Max Müller ist die Konstante bei den Rosenheim-Cops. Seit Beginn der Vorabend-Serie vor 13 Jahren spielt er den Polizisten Michi Mohr. Dienstagabend (19.25 Uhr, ZDF) läuft die 13. Staffel an.

Herr Müller, 13 Jahre Michi Mohr — wird das nicht langsam langweilig?

Max Müller: Überhaupt nicht. Es passiert einem als Schauspieler sehr selten, dass man sich so lange mit einer Rolle beschäftigen kann. In den 13 Jahren verändert man sich. Als ich angefangen habe, war ich 35, jetzt bin ich 48. Das ist ein spannender Prozess, man spielt vielleicht ein bisschen anders, aber ich genieße das. Von Langeweile ist da keine Spur (lacht).

Wie sieht diese Veränderung aus?

Müller: Man wird älter, gewisse Dinge passen einfach nicht mehr so. In der ersten Folge war ich noch jugendfrisch. Ich bin auch eher der jugendliche Typ, aber das passt irgendwann nicht mehr so ganz. Man wird etwas ruhiger, besonnener und der Humor wird vielleicht auch ein bisschen erwachsener.

Bald startet die 13. Staffel der Rosenheim-Cops. Was erwartet den Zuschauer?

Müller: Vor allem erwartet den Zuschauer die 300. Folge! Joseph Hannesschläger, Michael Grimm und Dieter Fischer spielen wieder mit, die drei teilen sich den bayrischen Part. Florian Fitz kommt für zehn Folgen und hat eine heiße Affäre mit Marie Hofer (gespielt von Karin Thaler, Anm. d. Red.). Michi Mohr hat einen schweren Rohrbruch und verzweifelt, weil er nicht weiß, wo er hin soll.

Wie hat die Rolle Sie geprägt?

Müller: Ich bin ein Kärntner, der seit 29 Jahren in Wien lebt. Zuerst einmal hätte ich nie gedacht, dass ich je so viel mit Bayern zu tun haben würde. Durch Michi Mohr habe ich auch wieder angefangen, mehr zu singen. Ich mache 20 bis 30 Liederabende im Jahr. Dieser zweite Beruf ist durch Michi Mohr wieder stärker geworden. Das Publikum ist neugierig geworden. Und ich weiß, wie man richtig Handschellen anlegt (lacht).

Sie sind ausgebildeter Opernsänger. Hilft Ihnen für Ihre Liederabende Ihre Bekanntheit aus der Serie?

Müller: Ja, das hilft auf jeden Fall für den Start. Aber man muss schon gescheit singen, damit die Leute dann auch wiederkommen. Ich habe sechs bis sieben Solo-Programme, zum Beispiel über Mozart und Schubert, die müssen schon etwas taugen.

Wie passt denn Ihre Rolle in der seichten Vorabend-Serie zur musikalischen Hochkultur der Oper?

Müller: Ich denke erst einmal, dass sich alle bemühen, dass es nicht zu seicht wird. Das ist eine Seite des Erfolges von den Rosenheim-Cops. Es wird sehr darauf geachtet, dass die Serie nicht in Klamauk ausartet. Außerdem wollten Schubert und Mozart auch einfach nur Musik machen, damals war das noch keine Hochkultur. Für mich braucht es die gleiche Ernsthaftigkeit und Sorgfalt, egal, ob Michi Mohr einen Rohrbruch hat oder ob ich das traurigste Schubert-Stück singe. Beides muss mit dem gleichen Ernst und der gleichen Liebe gespielt werden.

Singen Sie lieber oder stehen Sie lieber vor der Kamera?

Müller: Für mich ist das beides eigentlich gar nicht so weit auseinander. Ich sage immer: Singen ist Spielen mit der Stimme. Eigentlich geht es doch immer um dasselbe: Ich drücke immer Gefühle aus.

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